Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
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Geographiſch⸗geologiſche Einleitung. V

formen der alten Grundmoräne. Letztere iſt jedoch keineswegs überall lehmig oder mergelig, ſondern oft ſtark ſandig; auch wird ſie vielfach von den ſandigen Bildungen der älteren Eiszeiten(demunteren Diluvialſand durchbrochen, ſo daß auch der Höhenboden überwiegend ſandiger Natur iſt. Am ſtärkſten tritt das in der oben geſchilderten Sandfläche ſüdweſtlich von Zechlin in die Erſcheinung, und auch das Rheinsberger Seengebiet beſteht vorherrſchend aus dürrem Sande. Dieſer Sand­ſtreifen wurde oben bereits als die natürliche Grenzzone zwiſchen Prignitz und Ruppin angeführt. Die Bodenarten verteilen ſich folgendermaßen:

Weſtprignitz Oſtprignitz Ruppin Lehm und Ton(faſt nur in der Elbniederung.... 12,3 0. 4,3 0o Sandiger Lehm und lehmiger Sandd 7753 53, 8o/0 8,7 Sand 1i1 24,0, 39,7, 33,56, G,, 6 68 J 636

Flüſſe und Verkehrswege.

Der ganze Oſten, Süden und Südweſten der Landſchaft wird heute von ſchiff baren Waſſerſtraßen begrenzt, der oberen Havel , dem Ruppiner Kanal, dem z. T. kanaliſierten Rhin, der Doſſe, der unteren Havel und der Elbe . Von dieſer Linie zweigen ſich zwei ſchiffbare Waſſerſtraßen nach Norden ab, die des Rhins , der bis Zippelsförde ſchiffbar, in dem durch Verbindungskanäle aufgeſchloſſenen Rheinsberger Seengebiet flößbar iſt, und die Doſſe, deren Schiffbarkeit nur bis an den Rand des Höhengebietes bei Wuſterhauſen reicht und auf der von Roſſow ab geflößt wird.

Die übrigen Flüſſe: Temnitz, Jägelitz, Karthane, Stepenitz und Löcknitz haben teils zu wenig Waſſer, teils zu viel Gefälle, um ſich zu Schiffahrt und Flößerei zu eignen. In letzteren Falle find fie um fo brauchbarer zum Mühlenbetrieb.

Was die Verkehrswege zu Lande betrifft, fo gab Rauers vor kurzem eine Über ſicht der früheren Handelsſtraßen(mit Überſichtskarte, Petermanns Mitteilungen 1906 Heft III). Im 19. Jahrhundert haben die Eiſenbahnen die Verkehrsverhältniſſe völlig verändert.

Literatur.

Allgemeine geographiſche Verhältniſſe:

Zache, Die Landſchaften der Provinz Brandenburg .

Der Elbſtrom, fein Stromgebiet und feine wichtigſten Nebenflüſſe, herausgegeben von der Kgl. Elbſtrombauverwaltung zu Magdeburg . Berlin 1898, 3 Bände, 1 Tabellenband und 1 Atlas.

Geologiſche Daten ſiehe in: Erläuterungen zur geologiſchen Spezialkarte von Preußen und den Thüringiſchen Staaten, die den einzelnen Sektionen beigegeben werden. Erſchienen iſt die Prignitz und Ruppin mit Ausnahme der nördlichen Teile. ­Bevölkerungsſtatiſtik:

Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Kgl. Preußiſchen Statiſtiſchen Landesamt. Heft III. Stadtkreis Berlin und Provinz Brandenburg . Berlin 1909. Frühere Ausgaben nach den Volkszählungen von 1871 und 1885.