Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
Seite
X
Einzelbild herunterladen

Geſchichtliche Einleitung.

Quellen.

Vorbemerkung.

Über die entſcheidenden erſten Anfänge der deutſchen Koloniſation im 12. Jahrhundert liegen ebenſowenig Nachrichten vor wie über die vorhergehende ſlawiſche Zeit. Auch für das 13. bis 16. Jahr­hundert fehlen jegliche chroniſtiſche Aufzeichnungen im Gegenſatz z. B. zu der dank Heinrich von Antwerpen und Engelbert Wuſterwitz weit günſtiger geſtellten Stadt Brandenburg. Die anfänglich nur ſehr ſpärlich und noch dazu meiſt abſchriftlich vorhandenen Urkunden werden von etwa 1300 an zahlreicher. Zu ihnen geſellen ſich ſodann einige Kataſter, das älteſte von 1865, Regiſter und Protokolle, be­ſonders die Landbücher von 1491 und 1525, ferner Akten etwa von der Mitte des 16. Jahrhunderts an. Die Grundlage der Geſchichte wird nun breiter und feſter; die Urkunden, nicht mehr wie ehedem die einzige Quelle, treten an Bedeutung mehr und mehr zurück.

Die erſten Verſuche einer geſchichtlichen Darſtellung, mit topographiſch⸗hiſtoriſchen Aufzeichnungen, entſtammen der Zeit Friedrich Wilhelms 1. Von da an bis etwa zur Mitte des 19. Jahrhunderts verdankt die Forſchung ihre Hauptförderung Feldmann, Bratring, Riedel und auch Campe(um 1840. Aus den letzten ſechs Jahrzehnten liegen wohl wertvolle Einzelunterſuchungen vor, doch gibt es keine allgemeine zuſammenfaſſende Darſtellung.

Archivalien.

Kloſter Lindow , Herrenhaus zu Radensleben: Urkunden vom 45. Jahrhundert an.

Rathaus zu Neuruppin : Feldmanns Manuſkript von 1757 sequ.(mit Abſchriften mittelalterlicher Urkunden; vgl. folgende Seite)..

Pfarreien: Einige Kirchenbücher reichen bis etwa 1600 zurück(Gottberg); die Neuruppiner Kirchenbücher beginnen erſt nach 1700. Im übrigen ſind, abgeſehen von den laufenden Akten, die zu­meiſt aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts ſtammen, nur minder wichtige Lehnurkunden, etwa vom 16. Jahrhundert an(Garz , Plänitz, Wuſtrau ), oder Verwaltungsakten(Rheinsberg , Oberförſterei, 147. Jahr­hundert) erhalten.

Das Geheime Staatsarchiv zu Berlin , das von ſeinen erſten Anfängen im 15. Jahr­hundert an im Gegenſatz zu den Archiven im Kreiſe von Feuer verſchont blieb, birgt für Ruppin wie für die meiſten Kreiſe der Provinz den größten Schatz an Urkunden und vornehmlich an Akten.

Über die Lindower Grafen liegen etwa 40 Urkunden von 1834 an vor(ogl. Urkundenrepertorium vol. J. Generalia); ſtädtiſche Urkunden find nur gering an Zahl. Abſchriften von Lehnurkunden, Vermerke, über Belehnungen, vornehmlich dieadligen Dörfer betreffend und bis 1717 reichend, enthalten die Lehns­kopiarien in Rep. 18; das wichtigſte von ihnen iſt das ſog.Ruppiniſch Buch über die Jahre 1524 bis 1571(Rep. 78. 28), vgl. ferner Rep. 78. 2, Rep. 78. 44(Lehen von 1566/67), Rep. 78. 83, fol. 6 sequ.(Verzeichnis der etwa go Dörfer, Anfang des 17. Jahrhunderts).

Rep. 37. 12: Grenzfehden des 15. Jahrhunderts. Rep. 47(Geiſtliche Sachen) 15: Viſitationen von 1540 sequ.; G 8: Granſee ; R 4 und 2: Alt, und Neuſtadt Ruppin; R 10: Reinsberg. Die im 17. Jahrhundert gebildete Rep. 55 enthält ausſchließlich Ruppiner Archivalien, vornehmlich aus dem 47. und 18. Jahrhundert, z. B. Amterſachen,Deſignation der adligen Familien,Ecclesiastica, Differenzen zwiſchen Städten und Ritterſchaft. Die Akten in Rep. 21, aus derſelben Zeit, betreffen