Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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XII
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All Ruppin.

vortrefflich, hat er den Grund zur urkundlichen Geſchichte ſeiner Heimatſtadt und des geſamten Kreiſes

durch feineMiscellanea Historica gelegt(Handſchrift) und zwar

J. Teil. Aus denen alten Briefen und Rechnungen der Münche Celle an der Pfarrkirche zu Neuen­Ruppin bis annum 1700 excerpiret anno 1757 und 1758(706 Seiten).

II. Teil. Aus den alten zu Rathhauſe liegenden Kirchenbüchern, anderen Manuſkripten, Zetteln der Einwohner und gedruckten Büchern als Leichenpredigten uſw. geſammlet(439 Seiten).

Anton Friedrich Büſching bietet in derBeſchreibung ſeiner Reiſe von Berlin nach Kyritz (Leipzig 1780) auf S. 150 bis 270 geſchichtliche, ſtatiſtiſche u. a. Angaben über viele Orte im Weſten des Kreiſes ſowie den Kreis im allgemeinen. Wichtig find die Materialien, die der Statiſtiker Brat ring auf den 618 Seiten feines 1799 zu Berlin erſchienenen WerkesDie Grafſchaft Ruppin zuſammen­getragen hat; Urkunden werden nur vereinzelt geboten, wohl dagegen Daten über Bewegung der Be­völkerung, kirchliche Organiſation, Straßennamen, Anzahl der Häufer u. ſ. f. Desſelben VerfaſſersBe­ſchreibung der Mark(Berlin 1805), II. Band, Seite 19 65, bietet ungefähr denſelben Stoff in zu­ſammengedrängter Form, tabellariſch geordnet; vgl. auch die Tabellen bei Borgſtede, Beſchreibung der Kurmark(1788), S. 238 ff.

Riedel gab in feinendiplomatiſchen Beiträgen zur Geſchichte der Mark(Berlin 1888) die Ur kunden der Bratringſchen handſchriftlichen Sammlung vom 23. Juni 1291 an bis zum 4. März 1576 heraus;Bratring hat ſie teils von Originalien, teils von einem alten Ruppinſchen Stadtbuche ſorgfältig angefertigt. Einen überblick über die Ergebniſſe früherer geſchichtlicher Forſchungen ſowie die reichhaltigſte Sammlung von Urkunden bietet der 1844 erſchienene IV. Band des Codex diplo­maticus von Riedel: auf 520 Seiten werden Urkunden hauptſächlich aus dem 13. bis 15. Jahr­hundert geboten, ſowie eine ſich bis aufs 149. Jahrhundert erſtreckende Einleitung über die Grafen von Lindow , die Städte Neuruppin , Wuſterhauſen , Granſee , Lindow , Altruppin, Wildberg , Rheinsberg und Neuſtadt. Manche Irrtümer Bratrings verbeſſerte Riedel; z. B. S. 5 betr. Söhne Albrechts I; S. 8 Graf Ulrich II. kein Anhänger des falſchen Waldemar; S. 12 über den Tod eines Grafen Gebhard. Außer Band 4 kommen auch noch viele andere Bände von Riedel in Betracht, beſonders in der 2. Abteilung Gitiert B).

Einzelunterſuchungen und Familiengeſchichten.

Riedel iſt im ganzen noch nicht überholt worden, wohl dagegen im einzelnen durch Studien von Lieſegang und Brinkmann(ſ. unter Neuruppin und Wuſtrau , S. 278 u. 386), ferner durch Urkunden­veröffentlichungen(Mecklenburgiſches Urkundenbuch).

Über die Geſchichte des Kreiſes im allgemeinen ſowie der einzelnen Ortſchaften unterrichtet für die älteſte Zeit bis zum 14. Jahrhundert: A. Bauch, Johann J. und Otto III. in ihren Beziehungen zum Reich(1886); Krabbo, Regeſten der Askaniſchen Markgrafen(1910- 14.

Beſonders für die Geſchichte des Adels vom 15. Jahrhundert an kommen, abgeſehen von dem Bande in Siebmachers Wappenbuch ,der abgeſtorbene Adel der Provinz(1880) u. a. Bänden in Betracht: v. Eickſtedt, Beiträge zu einem neueren Landbuch(1840); K. F. v. Klöden, Geſchichte des Geſchlechtes v. Kröcher(1864); v. Winterfeld ⸗Damerow, Geſchichte des Geſchlechtes v. W.(1862); Graf v. Bredow, Geſchichte der Familie v. Bredow(1885). Ferner ſei auf A. v. d. Kneſebeck ,Aus dem Leben der Vorfahren zu Tylſen (1878) und Karl Litzmanns Geſchichte der Familie L. hingewieſen(1. Liefrg., S. 2 f.: über Hans L., vgl. Abſchnitt Neuruppin , S. 281).

Über Bildungsweſen vgl. vornehmlich H. Begemann, Die Lehrer der lateiniſchen Schule zu Neu­ ruppin (1914, über die ſchweizer , u. a. berniſchen Kolonien vgl. Fetſcherin, Berner Taſchenbuch von 1868.