Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
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XVI
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XVI Ruppin.

Feſte Arnſtein nahe Mansfeld nannten, beleuchtet folgende Stelle in Eike von Rep­gows Sachſenſpiegel:De von Wernyngerode unde de von Arnſteyn, dit ſint alle geborne ſuavee. Walther J. erſcheint 1135 bis 1166 urkundlich; aus der Ehe ſeines Sohnes Walther II.(um 1180) mit Gertrud, Albrechts des Bären Enkelin, entſproſſen die vier Söhne Albrecht, Gebhard, Walter und Wichmann, von denen der zweite und vierte für Ruppin einer neuen Zeit die Wege ebne­ten, und zwar Gebhard als Koloniſator, Wichmann als Geiſtlicher und Kloſtergründer. Gebhards Söhne Walter und Günther haben das Geſchlecht fortgeſetzt. Der Begräbnis­tafel im Neuruppiner Kloſter zufolge war Walter der eigentliche Nachfolger Gebhards; er ſtarb 1279. Sein Bruder Günther, noch 1256 nach einem in Anhalt gelegenen Schloß Graf von Mühlingen genannt, erſcheint 1273 als Graf von Ruppin , comes de Rupin, und Abb. II. A

Gräfliches Siegel von 1833(Siegelſammlung. folgenden Jahre an als Graf von im Geh. Staatsarchiv). Umſchrift:.. HI Lindow, wegen des Lindauer Beſitzes ſeiner DEI GRACI[A][CJOMITIS DE LINDOW. Familie im Anhaltiſchen. Dieſer Günther erteilte der Stadt Neuruppin das Privileg von 1256 und befand ſich vielfach im Gefolge der brandenburgiſchen Markgrafen. Seine Gemahlin, eine Tochter des Fürſten Jaromar von Rügen , ſchenkte ihm die Söhne Albrecht, Burchard und Ulrich; die Söhne Ulrichs, Günther und vornehmlich Ulrich IL, ſetzten den Stamm im 14. Jahrhundert fort. Das Wappen der Familie,

ein Adler, wurde ſpäter Wappen des geſamten Landes.

Deutſche Städte, Burgen und Dörfer.

Die drei Städte Wuſterhauſen , Neuruppin und Granſee , im 13. Jahrhundert urkundlich genannt, verdankten der Tatkraft der v. Plote, v. Arnſtein und der Askanier ihre Entſtehung. Inſofern haben ſie übereinſtimmende Schickſale, als ſie, vom Anfang des 14. Jahrhunderts an längſt der Feſſeln der Stadtherren ledig geworden, ſich kräftig entwickelten. Dieſe civitates erfreuten ſich guten Ackerbodens, auch teilweiſe guter Wieſen. Die Gewerbe(Tuchmacherei) blühten auf. Die Bürger erwarben viele Gerechtſame auf dem platten Lande und ſetzten ſich in trefflichen Verteidigungs­zuſtand. Im Gegenſatz hierzu hatten die ſich an Burgen eng anſchließenden und von den Burgherren abhängigen Städtchen oppida Neuſtadt, Altruppin, Wild­ berg und Rheinsberg nur ſehr beſchränkte Entwicklungsmöglichkeiten, ebenſo wie auch Lindow ..

Das kirchliche Leben in den Städten war ſehr rege. Wichmann von Arnſtein , der als Propſt des Prämonſtratenſer⸗Kloſters Unſerer Lieben Frauen zu Magdeburg