Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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Braunsberg Brunn. 411

neu angeſetzt und dem Amte Ruppin unterſtellt(Geh. Staatsarchiv, Rep. 9, CC 14. b; vgl. Bratring, Grafſchaft Ruppin , S. 52, und Beſchreibung der Mark II, 45).

Schlichte Fachwerkkirche in Saalform mit einmal abgeſetztem, in achteckiger Spitze endigendem Turm auf dem Weſtende; in der Wetterfahne die Jahreszahl 1734. Das Ziegel­dach iſt im Oſten abgewalmt. Das Innere ganz ſchmucklos, Decke und Wände glattgeputzt, an jeder der beiden Längsſeiten zwei hohe rechteckige Fenſter, im Weſten eine Empore.

Einfache barocke Kanzel in der Mitte der Oſtwand hinter der ſchlichten Menſa und von ihr getrennt.

Brunn.

Brunn, Dorf 4 km nordöſtlich von Wuſterhauſen . Landgem. 107 Einw., 285 ha, Gutsbez. 187 Einw., 478 ha.

Thomas Philipp v. d. Hagen bezeichnet in ſeiner 1788 in zweiter Ausgabe er­ſchienenenBeſchreibung des Geſchlechtes v. Brunn das Dorf als Stammſitz der auch in Barſikow, Gartow, Metzelthin und Trieplatz begüterten und ſeit 1237 in der Mark nachweisbaren Familie v. Brunn. Die Kirche ecclesia zuBrunne und ihre Einkünfte werden bereits 1303 erwähnt(Urk. im Rathaus zu Pritzwalk ; Riedel, Codex Ill, 350). Das Dorf gehörte zum Lande Wuſterhauſen , wie aus einer Urkunde von 1334 erhellt. Um 1364 war hierFriedrich Wardenberghe begütert; 1525, zur Zeit der Abfaſſung des Redorferſchen Landbuchs, Gevert Brun. Als Patrone erſcheinen auch um 1540 die Rohr zu Tramnitz(Geh. Staatsarchiv, Rep. 47. 15, M. A. 136). In dem herrſchaftlichen Beſitz, der laut Kataſter von 1624 faſt die Hälfte der Gemarkung umfaßte und durch Umwandlung oderFreiwilligung von Bauernland in herrſchaftlichen Acker weiter anwuchs, folgten in friderizianiſcher Zeit die aus Weſtfalen ſtammenden Freiherren v. Rodenberg oder Romberg.

Rechteckige Feldſteinkirche des 13. Jahrhunderts mit Turm von der Breite der Kirche, die einſt mit ihm durch eine breite, jetzt vermauerte Spitzbogenöffnung in Verbindung ſtand. Das Granitmauerwerk iſt namentlich in den unteren Teilen aus teils geſpaltenen, meiſt aber annähernd rechteckig bearbeiteten Steinen in regelmäßigen Reihen gebildet; an einzelnen Stellen iſt noch die alte Fugenbehandlung mit weiß aufgezogenen Linien ſichtbar. Sämtliche Fenſter wurden 1863 als Spitz bogenfenſter mit Backſteinumrahmung erneuert, nur auf der Oſtſeite hat ſich noch die Spur eines alten ſchmalen ſpitzbogigen Fenſters erhalten. Es waren vermutlich je drei an jeder Langſeite und am Oſtgiebel. Auf der Südſeite, ſeitwärts vom Altar, die jetzt ver­mauerte Prieſtertür, auf derſelben Seite weiter weſtlich eine gleiche einfache Granit