Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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18 Ruppin. kurzen Schiff, einem urſprünglich ebenſo breiten Weſtturm und einem wenig einge, zogenen Chor von annähernd quadratiſchem Grundriß(Abb. 117). Der Turm ſtand einſt durch einen mächtigen Rundbogen, der Chor ſteht noch jetzt durch einen ſchlichten Spitzbogen mit dem Schiff in Verbindung.

Der Granitſockel endigt in flacher Schräge. Die ſchmalen und hohen Spitz­bogenfenſter, je zwei an den Längsſeiten des Schiffes und eines an den Seitenflächen des Chores, waren in Granit ausgebildet, wie an dem mittleren der Südſeite noch zu erkennen iſt. Nur in der Mitte der Oſtwand befand ſich ein zweiteiliges, ſpitz­bogiges Fenſter aus Backſtein; der Bogen iſt mit einer Flachſchicht umzogen. Vermutlich im Jahre 1773(Jahreszahl außen an der Nordſeite des Chores) wurden ſämtliche Fenſter vergrößert und mit Stichbogen verſehen. Von den Portalen iſt eines, an der Nord­ſeite des Schiffes, nachträglich vermauert und nur noch in feiner äußeren Granitum­rahmung ſichtbar. Die Prieſter­tür auf der Nordſeite des Chores iſt noch jetzt in Gebrauch.

Abb. 11. Dabergotz. Grundriß der Kirche. Ihre äußere Umrahmung iſt ebenfalls Granit, der an­ſchließende Teil des Gewändes aus Backſtein mit dickem Rundſtab, der Kämpfer wird durch einen halbrunden Wulſt betont. Reicher noch iſt die Ausbildung des Weſtportals, von deſſen dreifacher Abſtufung die äußere ebenfalls in Granit, die beiden inneren in Backſtein mit dicken, in gewiſſen Abſtänden durch Blätter geſchmückten Rund­ſtäben hergeſtellt find(Abb. 12). Das Oſtgiebeldreieck des Chores iſt aus Back­ſtein und durch drei ſchlichte Spitzbogenblenden belebt. Die Backſteinmaße ſind 18X14X10 cm. ­

Der jetzt etwas nüchtern wirkende Kirchenraum, der ſeit 1712 in Chor und Schiff mit einer flachen, ſegmentförmigen Holztonne überdeckt iſt, war im Mittelalter U nicht nur niedriger in den Verhältniſſen, ſondern auch von weit ſchönerer Wirkung. Chor und Schiff waren gewölbt, jener in einem, dieſes in vier Kreuzgewölbejochen, die von einem Mittelpfeiler getragen wurden, ſodaß die Kirche zu den zweiſchiffigen zu zählen iſt. Der Triumphbogen ſowohl wie die Rundbogenöffnung nach dem Turme nötigten dabei zu beſonderen Löſungen der Gewölbeeinteilung, die im einzelnen nicht mehr genau feſtzuſtellen ſind, im weſentlichen aber auf eine Gabelung der Längsgurt­rippen hinausliefen. Das Innere des Chores zeigt noch einige der weſentlichſten Einrichtungen einer mittelalterlichen Kirche, nämlich die Kredenzniſche und Piscina an der Oſtwand zu beiden Seiten des Altars, vor allem aber an der Südſeite eine Niſche als Ruheſitz für die beim Hochamte zelebrierenden Geiſtlichen; ſie iſt in reiz­voller Weiſe in drei, durch zwei einfache Rundſäulen voneinander getrennte Einzel­niſchen mit Kleeblattbögen gegliedert(Abb. 12). Auf der Südſeite des Chores war