26 Ruppin.
19. Jahrhunderts, die durch ein großes Tretwerk mittels Bullen oder Pferden betrieben wurde, alſo eine„Roßmühle“..
Auf dem friſch gerodeten„Kolckhorſt“ wurde 1773 vom Domänenamt Neuſtadt
aus eine nach dem König benannte Kolonie eingerichtet, mit 12 Hopfengärtnern, 15 Büdnern und dem Schulmeiſter,
insgeſamt 28 Feuerſtellen; die Gärt
ner erhielten rund 15, die Büdner
und der Lehrer je 5 Morgen Land
ſowie für 3 Jahre Freiheit von Ab
gaben(Geh. Staatsarchiv, General
direktorium Kurmark, Materien, Tit.
CCXLVl, Meliorationsſachen Nr. 2.
Die geräumige Kirche in Querſtellung mit dem Turm in: mitten der weſtlichen Langſeite iſt ein Putzbau mit Walmdach aus friderizianiſcher Zeit(Jahreszahl 1785 in der Wetterfahne). Die Stichbogenfenſter ſind wegen der tiefen doppelten Emporen, welche das Innere an drei Seiten umziehen, in zwei Gaden angebracht. An der vierten Seite im Oſten iſt die Sakriſtei angebaut, in welcher die Treppe zu der über der Sakriſteitür befindlichen Kanzel liegt. Der Altar ſteht als einfache Menſa frei vor ihr, die Orgel gegenüber auf der unteren Empore, Abb. 47. Friedrichsdorf. Kirche. Unterteil des Turmes. die hier ſegmentförmig ausgebogen
iſt. Der lediglich vom praktiſchen Geſichtspunkte aus angelegte Kirchenraum iſt in ſeiner Geſamtwirkung durch die oberen Emporen ſehr beeinträchtigt und wirkt öde und ſtimmungslos. Obwohl die glatte geputzte Decke durch die Emporenſäulen reichlich unterſtützt iſt, wurde ſie außerdem noch an den Dachſtuhl aufgehängt, der ſeinerſeits durch ſtarke und viele über— flüͤſſige Hölzer eine große Materialverſchwendung zeigt. Etwas architektoniſch aus: