Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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beiden Enden in den nördlichen und ſüdlichen Kreuzgang führten, ſind deutlich erkennbar. Die Räume neben dem Kreuzgange beginnen im Süden mit einem kleinen Vorplatz, der früher wie jetzt eine Treppe enthielt. Mittels ihrer konnten die Mönche von dem im Obergeſchoß dieſes Flügels be­

findlichen Schlafſaal in den Chor

der Kirche gelangen. An den Vor

platz ſchließen ſich drei annähernd

gleich große Räume. Ihre Kreuz:

gewölbe ruhen auf runden Mittel­

pfeilern und einfachen Wandkonſolen.

Von den runden Schlußſteinen iſt

nur einer, der nordweſtliche des mitt­

leren Raumes, mit einer aus ſieben

Herzen gebildeten Roſette verziert

(Abb. 49). Die allgemeine Fenſter­

form war der im Kreuzgange ähn­

lich. Hie und da angebrachte kleine

Wandniſchen find im Dreieck ge

ſchloſſen. Während der ſüdliche der

drei Räume nur vom Vorplatze aus

zugänglich iſt, gelangt man zu den

beiden nördlichen vom Kreuzgang

aus; jener war vielleicht die Sakriſtei,

dieſe etwa ein Kapitelſaal und Fra­

ternei. In dem ſonſt nicht unter:

kellerten Gebäude befindet ſich unter

der ſüdlichen Hälfte des mittleren

Erdgeſchoßraumes ein niedriger mit

Rundbogentonne überwölbter Raum,

der, nach Analogie ähnlicher Anz

lagen, zur Heizung diente. Das

Obergeſchoß enthielt ohne Zweifel

Abb. 50. Granſee. Spitalkirche von Südweſten. den Schlafſaal(Dormitorium). Das zeigen nicht allein ſeine Lage

und feine Verbindung mit der Kirche, ſondern vor allem auch die Form ſeiner Fenſter. Obwohl faſt ſämtliche Fenſter der beiden Langſeiten in neuerer Zeit durch Vergrößerung verändert ſind, haben ſich doch am Südende beiderſeits noch die Spuren der beiden erſten Fenſter erhalten. Es waren ſchmale, dachförmig überdeckte Lichtöffnungen, deren Anzahl auf der Weſtſeite 10 und auf der längeren Oſtſeite vermutlich 14 betrug. Ihre Anordnung in gleichmäßigen Abſtänden mußte von der Achſenteilung des Erd­geſchoſſes abweichen. Demgemäß reichten die Strebepfeiler nur bis an Sohlbankhöhe, wo ſie in Satteldachform endigten. Der freiſtehende Nordgiebel des Hauſes läßt in