Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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88 Ruppin.

ſeiten geben dem Bau ein etwas profanes Anſehen, das inſofern dem Innern ent­ſpricht, als außer der Kirche in dem Gebäude am einen Ende früher die Schule untergebracht war und noch jetzt eine Wohnung mit Küche eingerichtet iſt. Vier Pfoſten im Innern der Kirche tragen den Dachreiter. Die Decke iſt gerade und mit Brettern verſchalt. ö

Ein Kelch, ſilbervergoldet, 23,5 em hoch, ganz ſchlicht rund, der Knauf birn­förmig.

Die eine Glocke eiſern, von 1816.

Hoppenrade.

Hoppenrade, Gut km nordweſtlich von Löwenberg . Guts bez. 224 Einw., 1081 ha.

Hoppenrothe gehörte laut Urkunde vom 2. Oktober 1270 zum Lande Löwenberg , das damals vom Markgrafen dem Brandenburger Biſchof überlaſſen wurde(Geh. Staats­archiv; vgl. Riedel, Codex Vll, 243). Hans v. Bredow aus der Frieſacker Linie erkaufte

1460 die biſchöflichen Gerecht­

Abb. 82. Hoppenrade. Mittelbau des Schloſſes an der Gartenſeite. ſame. Die Hufentabelle von 1671 in der Königlichen

Bibliothek zu Berlin führt hier keinePauerhufen, wohl aber 9 Ritterhufen und 4 Koſſäten auf. Die beiden Söhne des Erb⸗ und Lehnsherrn auf Hoppenrade, Joachim Heinrich v. Bredow, aus der 1715 geſchloſſenen Ehe mit der Nichte des bekannten Miniſters Friedrich Wilhelms J., v. Kraut, Konſtanze Amalie Sophie v. Kraut, waren geiſteskrank. Vormund war ihr Oheim, der Hofmarſchall des Prinzen Heinrich, Karl Friedrich v. Kraut(5 1767), deſſen Tochter Charlotte 1788 die Erbſchaft ihrer damals ohne Erben verſtorbenen Vettern Bredow antrat. Drei­mal war dieKrautentochter, wie ſie der Volksmund nannte, vermählt: mit dem engliſchen Geſandten Hugh Elliot, dem oſtfrieſiſchen Freiherrn v. Knyphauſen (f 1780) und endlich dem Rittmeiſter v. Arnſtedt, einem erklärten Liebling des Rheinsberger Hofes des Prinzen Heinrich. Infolge eines Konkurſes wurden die Güter nach dem 1819 erfolgten Tode der Frau v. Arnſtedt adminiſtriert und ſodann 1856 für 350000 Taler durch den Gemahl einer Tochter des v. Arnſtedtſchen Paares, den Kammergerichtsrat v. Wülknitz , vier Jahre darauf durch den Kammerherrn v. Heyden­Linden erkauft, nach deſſen Tode ſie an ſeinen Enkel, den aus Thüringen ſtammenden