Abb. 90. Hoppenrade. Schloß. Standleuchter.
Ruppin.
Die Kirche aus dem 13. Jahrhundert iſt in Saalform aus tüchtigem Feldſteinmauerwerk errichtet, mit ſtumpfem, im Satteldach ſchließendem Turm auf dem Weſtende, deſſen Weſtſeite ebenfalls aus Feldſtein if, während die drei anderen Seiten aus ver— brettertem Fachwerk beſtehen. Die beiden Türen im Weſten und Süden ſind ſpitzbogig mit ſchlichter Umrahmung aus Backſteinen (E28* 15 X40 bis 11 em); ihre inneren Niſchen find in flachen Dreiecken überdeckt. Die ur— ſprünglich ebenfalls ſpitzbogigen Fenſter wurden bei einer Wiederherſtellung der Kirche im Jahre 1790 vergrößert und im Stichbogen geſchloſſen. Die gerade Decke hat ſichtbare Balken.
Am Oſtende der Nordſeite liegt die Gruft der Familie v. Kahlbutz, ein ſpäterer Feldſteinanbau. Von beſonderer Bedeutung iſt ein durch dieſen Anbau geſchützt gebliebenes Fenſter(Abb. 92) der Kirche, das nicht nur ſeine urſprüngliche Form, ſondern auch den eichenen Fenſterrahmen für Verglaſung be— wahrt hat. Er iſt ganz aus einem Stück gearbeitet und anſcheinend gleich mit ver— mauert, und zwar unſymmetriſch, nämlich ſo, daß der Hauptwiderhalt auf der Innen— ſeite lag; dies war weſentlich nicht nur für den Winddruck, der von außen kam, ſondern auch für die Befeſtigung der Windeiſen, die ebenfalls von außen angebracht wurden. Sie ſind noch größtenteils erhalten und beweiſen, daß der Fenſterrahmen trotz ſeiner merkwürdigen Zuſchärfung von beiden Seiten die angegebene Beſtimmung hatte.
Kanzelaltar, barock, mit gewundenen Säulen in zwei Stockwerken.
Schlichter Barockkelch, Silber, 24,5 em hoch, glatt rund, mit hoher oben ausge— ſchwungener Kuppa.
Auf dem Kirchenboden eine zertrümmerte kleine Renaiſſancetaufe aus Holz.