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achteckigen Spitzhelm, der wie das ganze Außere der Kirche im Jahre 1912 wiederhergeſtellt wurde. Im Innern erinnert noch die Kredenzniſche in der Oft: wand an die mittelalterliche Zeit. An der Weſtſeite und einem kleinen Teil der Nordſeite iſt eine Empore auf toskaniſchen Säulen und mit einem Renaiſſancegeſims eingebaut. Im übrigen erhält der mit gerader, glatt geputzter Decke geſchloſſene Raum durch ſeine Ausſtattung einen einheitlichen, bäuerlichen Rokokocharakter.
Dieſen zeigt der Aufbau des Kanzelaltars mit ſeinen ſeitlichen Rundbogen— türen und dem durchbrochenen Ornament darüber, der Draperie über dem Schalldeckel und ſeiner Farbengebung in Blaßblau und Gold, ebenſo die vorgekragte, im Grundriß geſchweifte Herrſchaftsloge mit ihrer leichten Bogenſtellung und ihren Füllungsornamenten und Wappen.
Zwei Kelche, 25,5 em hoch, Silber, innen vergoldet, ſchlicht rund mit ſtumpfem Knauf, um 1800.
Zwei gußeiſerne Altarleuchter von gotiſierenden Formen, von 1818.
Ein Sl gemälde, 147*63 em(Hochformat), das einen betenden Petrus darſtellt, anſcheinend Kopie nach einem Gemälde in der Art des Ribera . Auffallend iſt der bräunlich gelbe Fleiſchton. Die zum Beten gefalteten Hände, die Muskulatur des kräftigen Halſes, der lebendige Ausdruck des Geſichts mit dem aufwärts gerichteten Blick, ſowie das flott hingeſetzte Haar des weißbärtigen Mannes zeigen tüchtiges Können.
Drei Glocken. Die große von 1.07 m Durchm. mit Inſchrift am Halſe: „Consolor viva fleo mortua“, am langen Felde die Buchſtaben A und E, beide Ins ſchriften in den Mantel geritzt, 13. Jahrhundert(Abb. 93). Die zweite mit 67 em Durchm. zeigt am Halſe die Geburt, Verkündigung, Auferſtehung, Kreuztragung, Kreuzigung und eine undeutliche Darſtellung. Die kleine von 49 em Durchm. trägt am Halſe: 4) ein Pilgerzeichen in Kreisform mit vier Sſen und einer undeutlichen figürlichen Darſtellung, 2) undeutliche Darſtellung, 3) Pilgerzeichen mit drei Öfen und einer ſchreitenden männlichen Figur; am langen Felde ein Pilgerzeichen mit vier Oſen, beſtehend in einer Baldachinarchitektur, unter welcher Maria mit dem Chriſtusfinde ſitzt, nebſt Inſchrift am unteren Rande:„ape maria“(9.
Ein Friedhofsportal gegenüber der Weſtſeite der Kirche aus Feldſteinen mit Backſteinkanten, beſtehend aus einer mittleren Einfahrt und zwei ſeitlichen Nebenpforten mit Spitzbögen, wurde 1844 errichtet.;
Das Gutshaus, ein zweiſtöckiger Bau mit zwei kurzen Seitenflügeln und Manſarddach, wurde 1727 erbaut und 1863/64 erneuert. Die Keller ſcheinen ältere Reſte in ſich zu ſchließen, wenigſtens deuten darauf das ſtarke Backſteinformat und die Eigenart der Anlage, die neben einem tiefliegenden Mittelgang eine Anzahl etwas höher liegender kleiner Kellerräume mit Kappengewölben, außerdem eine Steintreppe innerhalb der Mauer zeigt.
Bemerkenswert iſt im Innern des Hauſes eine geſchwungene Treppe mit Baluſtergeländer, wahrſcheinlich von 1727.