Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
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104; Ruppin .

Der Aufbau des Kanzelaltars zeigt derbes bäuerliches Rokoko. Die bereits erwähnte Inſchrift an der Kanzel beſagt, daß ſie aus der alten Kirche im Jahre 1786 gerettet worden ſei..

Ein holzgeſchnitztes Kruzifix(mittelalterliches Vortragekreuz). Die Chriſtus­figur iſt 64 em hoch.

Abb. 96. Katerbow. Kirche von Südweſten.

Keller.

Reller, Dorf 3 km öſtlich von Lindow . 174 Einw., 644 ha.

Das Dorf gehört zu den vielen Orten, in denen das Kloſter Lindow die guts­herrlichen Gerechtſame erwarb wann, läßt ſich freilich nicht feſtſtellen, da die älteſten Kloſterurkunden während des Dreißigjährigen Krieges verbrannten.Dis Dorff gehörett dem Cloſter, aber die Obrigkeitt undt Dienſt gehören der Herrſchaft Ruppin, heißt es auf Folio 25 in Redorfers Landbuch von 1525 im Geheimen Staats­archiv(vgl. Riedel, Codex IV, 162; B. Iv, 179). Der Kurfürſt trat damals an die Stelle der Ruppiner Grafen und nach der Reformation auch des Kloſters Lindow, und ſo wurde das von einem Lehnſchulzen und zehn Bauern bewohnte Dorf, wie aus einem Erbregiſter von 1574 im Staatsarchiv erhellt, zuerſt zum Amte Lindow , ſpäter zum Domänenamt Altruppin geſchlagen. Kirchlich hing es ſchon 1542 ebenſo wie heute von Lindow ab; denn im Schoßregiſter von 1542 heißt es:Herr Caspar Grabow, Pfarrer plebanus in Lindow und Keller, gab 31e Florin.

Die Kirche, ein anſprechender barocker Putzbau in Saalform von 1743 Jahreszahl in der Wetterfahne), mit Stichbogenfenſtern, iſt durch ganz ſchwache Mittelriſalite an den Längsſeiten und ebenſolche Eckliſenen gegliedert(Abb. 97). Das