112 Ruppin.
rautenförmige Zapfen mit den Leidenswerkzeugen Chriſti auf Emaillegrund. Am mittleren und oberen Teil drei Engelkspfe.(Laut Umfrage von 1906.)
Zwei Glocken. Die große 1778 von J. F. Thiele, die kleine mit Umſchrift, Bild eines Heiligen und vier Wallfahrtsmedaillen(Umfrage von 1906).
Küdow.
Rüduw, Dorf 11 km ſüdweſtlich von Neuruppin . 119 Einw., 388 ha.
Von dem bereits im Landregiſter von 1491 in Verbindung mit den Quaſt erwähnten„Kudouw“ berichtet Dr. Wolfgang Redorfer im Jahre 1525 in feiner im Geheimen Staatsarchiv aufbewahrten Überſicht:„Dig Dorf gehoeret Joachim Quaſt“(Riedel, Codex 1y, 125, 176). In dem kleinen, mit knapp 30 Hufen aus: geſtatteten Ort gab es laut Ka: taſter von 1624 nur ſechs Bauern. Das vier Hufen umfaſſende Gut, das um 1805 dem Finanzrat v. Quaſt zu Garz gehörte, gelangte zur Aufteilung. Das Patronat verblieb den v. Quaſt.
Abb. 102. Küdow. Kirche von Südoſten. Die ſehr kleine Kirche in Saalform ſtammt aus ſpätgotiſcher Zeit(Abb. 102). Der Bauſtoff iſt vorherrſchend Feldſtein, auch der Sockel mit flacher Schräge beſteht aus Granit, nur die Schrägen der Fenſter waren in Backſtein aus: gebildet. In alter Form erhalten iſt nur ein dreiteiliges Spitzbogenfenſter im Oſtgiebel, deſſen Bleiverglaſung in einem äußeren Falz befeſtigt iſt. Die einzige Tür an der Südſeite hat Spitzbogen, gotiſches Profil und viereckige Umrahmung. Backſteinformat 28 X 13 bis 14 X9 bis 10 em. Auf dem Weſtteil der Kirche, der in neueſter Zeit in Backſtein,/ Stein ſtark, ummantelt wurde, ſitzt ein quadratiſcher Bretterturm mit ſchlankem, ſpitzem Achteckhelm. Im Innern zeigen die Längswände rundbogige Backſteinblenden. Im Oſten trennt eine Kanzelwand von 1765 einen ſchmalen Raum als Sakriſtei ab. Sie iſt in reichem, aber ſehr derbem, bäueriſchem Barock ausgeſtaltet.