Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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138. Ruppin.

Codex IV , 142; vgl. B IV, 43 f. 1524 belehnte Joachim J. den Claus Wutenow mit einem freien Wonhoff(Geh. Staatsarchiv, Rep. 78. 28, fol. 33). Die v. Zieten machten ſich Bratring zufolge bald nach 1724 anſäſſig.

Einfache Feldſteinkirche in Rechteckform aus ſpätgotiſcher Zeit. Das Mauer: werk iſt ziemlich unregelmäßig aus geſpaltenen Feldſteinen hergeſtellt, doch ſind die Quaderfugen noch teilweiſe ſichtbar; das an der Weſtſeite iſt großenteils erneuert. Die Kanten und ein moderner Bogenfries unter dem Turmanſatz beſtehen aus Back­ſtein. Neben dem Weſteingange ſind in neuerer Zeit zwei geböſchte Strebepfeiler vorgelegt. Die Fenſter, je zwei an den Langſeiten und zwei an der Oſtſeite, ſchließen

Abb. 125. Lögow. Kirche. Beſchlag an der Weſttür.

jetzt im Stichbogen. Der verputzte Oſtgiebel iſt mit Kreisformen und flachem Maß­werk in Putz, vermutlich aus der erſten Hälfte des 19. Jahrhunderts, verziert. Der quadratiſche, mit Brettern verſchalte Turin , deſſen Seiten geböſcht ſind, trägt auf ſeinem querliegenden Satteldach einen viereckigen Dachreiter mit geſchweifter Haube; in der Wetterfahne die Jahreszahl 1885. Das Innere der Kirche hat gerade, ver ſchalte Decke. Der kieferne Dachſtuhl, der noch die kleinen Fußſtaffeln unter den Sparren zeigt, iſt mittelalterlich, jedoch ſpäter durch Längsgerüſte an den Seiten und in der Mitte unterfangen bzw. verſtärkt worden.

Kanzelaltar barock, laut Inſchrift von 1636. Über einem Predellenteil er­hebt ſich der Aufbau in zwei Stockwerken, die ziemlich reich mit gewundenen Säulen und Akanthusornament ausgeſtattet ſind. In den Füllungen befinden ſich Malereien, und zwar in der Predella das Abendmahl, an der Kanzel die Evangeliſten, über der Kanzeltür die Himmelfahrt. Im oberen Aufſatz ſteht in hebräiſchen Buchſtaben Jehova, in der Predella links:picturae bibliae laicorum Georg Nigrinus. a. 17207, rechts: In dei gloriam restaur. a. 1860; außerdem an der Kanzel ſelbſt am rechten Felde:Johann Protzen aram fecit. a. 1636, am mittleren Felde: Lucia v Zieten. a. 1636 pinxit, an der linken Füllung:Kaspar v. Zieten, Katharina v. Britzke. a. 1636 condiderunt.

Die Taufe, eine Schreinerarbeit vermutlich des 17. Jahrhunderts, iſt achteckig, die halben Baluſterſäulchen an den Ecken endigen in Hängezapfen, die Kufe ruht auf einem gedrehten Mittelfuß und acht kleinen Stützen mitten unter den Achteckſeiten.

Spätgotiſcher Beſchlag an der Weſttür(Abb. 125).