14 Ruppin.
(Regiſter von 1491 in der v. d. Hagenſchen Bibliothek zu Hohennauen , vgl. Riedel, Codex IV, 125 und IV, 459; Geh. Staatsarchiv, Rep. 78. 28, fol. 66). Laut Urkunden vom 3. November 1570 im Herrenhaus zu Radensleben und vom 7. März 1582 im Geheimen Staatsarchiv ſaß hier Nikolas Gladow, zu Beginn des 19. Jahr— hunderts die Familie Heſſe. Nach dem Kataſter von 1624 gab es 29 bäuerliche,
3 Pfarr⸗ und 10 herrſchaftliche Hufen.
Schlichte Fachwerkkirche, wahrſcheinlich aus dem 18. Jahrhundert, mit modernem, weſtlichem Backſteinturm von 1874. Oſtſchluß außen vieleckig, im Innern rund, an der Südſeite eine Vorhalle. Die großen Fenſter im Spitzbogen geſchloſſen, die Decke korbbogenförmig verſchalt.
Kanzelaltar in bäuerlichem Barock, mit Schnitzwerk und zwei Säulen.
Einfacher Kelch, ſilbervergoldet, von 1736.
Schlichte gerade Zinnkanne von 1847.
An der Südwand das Rokokoepitaph der Frau Margarethe Eliſabeth Schröder (+ 1755).
Zwei Glocken. Die große, 94 em Durchm., trägt am Halſe ſieben Rund ſchilde mit Perlſchnureinfaffung: 1) ſechspaßförmige Roſette, 2) Verkündigung Mariä, 3) Kreuztragung, 4 Chriſti Geißelung, 5) Kreuzigung, 6) Auferſtehung, 7) Krönung Mariä. Außerdem befindet ſich am langen Felde ein 5 em hohes Relief, das wohl, nach ſeiner Gruppierung zu ſchließen, ein A darſtellen ſoll; es wird gebildet aus drei Figuren und einem Baum(Abb. 127). Die kleine Glocke, 60 em Durchm., trägt am Halſe in gotiſchen Minuskeln die Jahreszahl 1532; die Trennungszeichen der Inſchrift bilden jedesmal zwei fiſchartige Tiere mit verſchlungenen Schwänzen(Abb. 127).
Das einfache einſtöckige Gutshaus von neun Achſen Länge, wurde 1822 er— baut(Duncker, Ländl. Wohnſitze, Bd. 16, Bl. 933) und zeigt als einzigen architek— toniſchen Schmuck in der Mittelachſe ein ſchwach vortretendes Riſalit mit Flachgiebel.
Tüdersdorf, Dorf 4 km nordnordöſtlich von Granſee . Landgem. 686 Einw., 1092 ha, Gutsbez. 34 Einw., 1861 ha.
Das von den nach Norden und Oſten vordringenden deutſchen Koloniſten im 13. Jahrhundert begründete Dorf, deſſen Name an den alten Namen Lothar erinnert, wurde frühzeitig wüſt, ſo daß Dr. Wolfgang Redorfer in ſeinem Regiſter von 1525 ſchrieb:„umb Granſoy ſeindt gelegen etzliche wueſte feltmarcken als nemlich Lueders— torff/(Geh. Staatsarchiv; vgl. Riedel, Codex IV , 182). Unter Kurfürſt Friedrich III. wurden 12 reformierte Schweizerfamilien hier um 1694 angeſetzt(Akten, Vl, Burggraf Alexander, im Fürſtlich Dohnaſchen Archiv zu Schlobitten ; Geh. Staatsarchiv, Rep.