Ruppin.
von 1624; Gen⸗Dir. Kurmark , Titel LX, Nr. 21: Spiegelfabrik; Prov. Brdb., Rep. 16. Ill 1b. Riedel, Codex IV, 492— 520, ferner 176, 180 und l, 171, B. Ill, 298 u. a. a. O. Joh. Chriſt. Beckmanns handſchriftl. Chronik(Märk. Muſeum); M. Dieterich, Hiſtoriſche Nach: richt(1725); Büſching , Reife nach Kyritz (i780), S. 2as fl, Erdbeſchreibung(J. Aufl., 1799, lll, 395 f.; Bratring, Ruppin (1798), S. 464 ff, Beſchreibung der Mark(1805), 1, 107, Il, 39f. Berghaus, Landbuch(1855), Il, 624; L. G. v. Winterfeld, Geſchichte des Geſchlechts v. Winterfeld(1865), Il, 268f., 310f.; Joh. Jungfer, Der Prinz von Homburg(1890.
Zur Deckung des Doſſeübergangs iſt die Burg Neuſtadt wohl ſchon um 1200 von den vordringenden Deutſchen angelegt worden. Das Städtlein, auch Flecken“ genannt, deſſen geringfügige Gemarkung nur 12 Hufen, alſo etwa den dritten Teil einer dörflichen Feldmark umfaßte und 1525 bloß„7 Erben mit ſambt dem Krüger“ zählte, war von vornherein ohne ſelbſtändige Daſeinsgrundlage und nur gewiſſer— maßen ein Anhängſel der Burg, ähnlich wie Plaue im Weſthavelland . In der Kloſterkirche zu Kyritz befand ſich einſt ein Grabſtein, der auf einen Rohr als Herrn des Schloſſes Neuſtadt hinwies. Die Inſchrift, die in Beckmanns handſchriftlicher Chronik im Märkiſchen Muſeum überliefert iſt, lautete:„Obiit inclitus Domicellus Meyneke Rohr de Castro Nyestat hic sepultus. Lange Zeit haben die Rohr ſich wohl nicht behauptet, denn im Landbuch Kaiſer Karls IV. heißt es:„Nuwe— Stat habet Lippoldus de Bredow.“ Auch der Beſitz der Bredows war nicht von Dauer, denn an ihrer Stelle erſcheinen um 1407 die Grafen von Lindow .
Ein Zoll wurde hier erhoben, und in dem Privileg Kaiſer Maximilians J. von 1495 für die Grafen erſcheint„Newſtat“ als eine der zwölf Ruppiner Zollſtätten; auch ließen die Landesherren viel„Flosholtz“ heranſchaffen und ſowohl nach Wuſter— hauſen wie nach den Städten der Altmark verkaufen. Da ferner die im Lande Wuſterhauſen belegenen Dörfer der Grafen von hier aus bewirtſchaftet wurden, bildeten ſich die Anfänge des ſpäteren Amtes, das ſich durch Ankäufe von Gerechtſamen, z. B. in Bückwitz, in der Folgezeit immer mehr vergrößerte. Die Grafen ſchritten freilich in Geldnot häufig zu Verpfändungen. Als Pfandbeſitzer hatten die Quitzow ſchon um 1420„die neue ſtadt“ inne, und auf ſie folgte Achim v. Bredow zu Rheinsberg , der hier zurzeit des Todes des letzten Lindower Grafen 1524 Pfandinhaber war. Der Burgwall und das Haus darauf, berichtet Dr. Wolfgang Redorfer, gehört zu drei Vierteln der Herrſchaft, aber„Baltzer Rohr hat für ſein vierten Teill auch ſonderlich eine Wallſtede uf den Wall iſt nichts dorauf gebauet“. Unter dem neuen Herrn, dem Kurfürſten Joachim J., nahmen die Verpfändungen ihren Fortgang, ebenſo unter Joachim II. , der 1568„Haus und Amt“ Reymar v. Winterfeld überließ, zuerſt als Pfand, dann 1584 als Lehn an ihn und ſeine Erben, wie auch aus der Urkunde des Kurfürſten Georg Wilhelm vom 22. Januar 1621 erhellt. Doch die Leiden des Dreißigjährigen Krieges, dem die Kirchen zu Bückwitz, Köritz und Sieversdorf zum Opfer fielen, waren derart, daß Chriſtoff Ludwig v. Winterfeld 1643 den geſamten Beſitz für 32000 Reichstaler an die v. Königsmark verkaufte. An ihre Stelle trat 1663 bereits, mit„Konſens“ des Kurfürſten, der Landgraf„mit dem ſilbernen Bein“, Friedrich von Heſſen-Homburg .