190 Kuppin..
Altarmenſa, Kanzel, Lektorium und Taufe entſtammen der Zeit der Wiederherſtellung der Kirche und ſind von Otto March in roter Terrakotta gefertigt.
Die kleine Orgel, barock, mit vergoldetem Ornament an den Seiten, zeigt zierliche Gruppierung.
Das getriebene Meſſingtaufbecken, 53 em Durchm., geſtiftet 1689, enthält in ſeinem Grunde den Sündenfall, umgeben von einem doppelten Frieſe mit dekorativen Inſchriften.
Ein kleiner gotiſcher Kelch, Silber, nur die Kuppa innen vergoldet, 16,5 em hoch, von typiſcher Form, mit ſechsteiligem Fuß, Schaft und Knauf, der letztere mit ſechs rautenförmigen Zapfen, auf denen die Buchſtaben„Zheſus“ eingraviert ſind. Am Schaft unter dem Knauf eingraviert„Marla“, darunter ein Anſatz am Fuß, durch ein kleines Ziergeſims verdeckt.
Ein Silber kelch, innen vergoldet, 22 em hoch, der Fuß ſechsteilig, ebenſo der Schaft, der Knauf rund, die Kuppa barock geſchweift, datiert 1719.
Eine geſchweifte Zinn kanne aus dem 49. Jahrhundert.
Ein ſehr ſtattlicher Radkronleuchter nach der Art derer in Aachen und Hildesheim , mit zwölf Gehäuſen aus Bronze, von 1866.
Vier bronzene Altarleuchter, zwei davon 35,5 und 37,s em hoch, gotiſch profiliert, die zwei anderen 49 em hoch, von 1704, in Spätrenaiſſanceprofilierung (Abb. 174).(..
An der Nordwand der Kirche das Sandſteinmonument des Leutnants Hans
Georg v. Quaſt(gefallen in der Schlacht bei Mollwitz), mit reichem Trophäenſchmuck
um das in Ol gemalte Bildnis des Verſtorbenen.
Drei ältere Slg emälde in Rahmen: 4) Ein Jüngſtes Gericht, gemalt auf Beſtellung des 1718 verſtorbenen Balthaſ. Friedr. v. Quaſt. 2) Ein Kruzifixus mit einer phantaſtiſchen Darſtellung Jeruſalems am Fuße des Kreuzes, in manirierter blaßgelber und dunkelgrauer Farbengebung, die an ähnliche Gemälde in der Süd— kapelle der Gotthardtkirche zu Brandenburg erinnert. 3) Verurteilung Chriſti vor dem Rate, in ähnlicher Darſtellung wie in den Kirchen zu Rathenow und Stechow (Weſthavelland ), von C. C. Hartung, 1710.
Neuere figürliche und ornamentale Glasmalereien in den Fenſtern, z. T. nach Entwürfen des Konſervators v. Quaſt.
In die Oſtwand der Herrſchaftsloge iſt ein Majolikarelief aus der Schule der della Robbia eingelaſſen, das eine betende Jungfrau in der Mandorla, von vier ſchwebenden Engeln getragen, zeigt(Abb. 176). Die Farben find größtenteils ver: blichen, jetzt herrſcht Blau vor, z. B. im Grund und in der Gewandung der Maria. Viele Riſſe und Beſchädigungen beeinträchtigen leider die Wirkung.
Drei Glocken. Die große 95 em Durchm., in ſteifem, ſchrägliegendem Profil. Am Halſe vier glatte Doppellinien, zwiſchen den oberen eine Inſchrift in römiſchen Majuskeln:„SI DEUS PRO NOBIS, QUIS CONTRA NOS? CHRISTUS SALVATOR NOSTER. ANNO 1587. M.JONAS GLESENER.“ Die Buchſtaben find in das Modell der Glocke geritzt. Die zweite, o em Durchm., hat am Halſe zwiſchen fünf Roſetten