Ruppin.
Rägelin , Dorf 14 km nordweſtlich von Neuruppin . 508 Einw., 1322 ha.
Der ſlawiſche Name iſt identiſch mit dem im polniſchen Sprachgebiet häufig vorkommenden Ortsnamen Rogalin. Zugrunde liegt wohl der Stamm rog= Horn oder Ecke. Laut Urkunde vom 6. Januar 1238 beſtätigten die Markgrafen Johann und Otto ihren Getreuen Johann und Gebhard Plote, daß dieſe ihr Beſitzrecht über 30 Hufen in„Rogelin“ dem Kloſter Dünamünde überlaſſen hatten(Stettiner Staatsarchiv, Transſumt des 14. Jahrhunderts; vgl. Riedel, Codex Il, 305; Krabbo, Regeſten der Markgrafen von Brandenburg , S. 143). Schon um 1540 wurde die Kirche von Katerbau aus pfarramtlich verſorgt(Riedel Vll, 273 Geh. Staatsarchiv, Rep. 147. 15, Rep. 47. K 4).
Fachwerkkirche mit vieleckigem Oſtſchluß. Im Weſten im Abſtande von 1m von der Kirche ein freiſtehender Holzturm, auf deſſen Satteldach ein geſchindelter quadratiſcher Dachreiter mit achteckigem Spitzhelm aufſitzt; in der Wetterfahne 1701, vermutlich das Erbauungsjahr der Kirche. Ein kleiner mit Satteldach bedeckter Fachwerkanbau an der Südſeite der Kirche bildet eine Vorhalle und iſt anſcheinend ſpäter hinzugefügt.
Der Aufbau des Kanzelaltars iſt mit Säulen reich geſchmückt. Anfang des
18. J ö; kö Schlichtes Taufbecken, meſſingge
trieben, 1697. Drei Zinnleuchter, 35,5 em hoch, in Baluſterform, von 1653 und 1655. In den Fenſtern eine Anzahl kleiner Glasgemälde in Kreisform, alle mit der Jahreszahl 1697. Hinter dem Altar an der Oſtwand iſt ein holzgeſchnitzter Teller von 48 em Durchm. angebracht, in deſſen Mitte ſich ein vollrund geſchnitzter Johanneskopf von ſchön herausgearbeitetem, ernſtem Ausdruck in den Zügen des länglich ovalen Geſichtsbefindet(Abb. 190). 16. Jahrhundert(9. Zwei Glocken. Die große 90 em Abb. 190. Rägelin. Durchm., 1793 von J. F. Thiele, die zweite Holzgeſchnitzter Teller in der Kirche. 77 em Durchm., 1717 von J. Maio.