208 Ruppin. Königl. Hausarchiv zu Charlottenburg : Briefe Friedrichs d. Gr; Urkk. vom 11. Novbr. und 12. Dezbr. 1733; Rep. XIV: Inventare von 1803, 1816, 1819; Rep. XXIII: Bauakten von 1825 seq.
Literatur:
Das urkundliche Material vom 44. bis 17. Jahrhundert ſowie eine hierauf begründete geſchichtliche Darſtellung bietet Riedel im Codex diplomaticus, IV, 495— 507, vgl. auch VII, 273 und an vielen anderen Orten. Das grundlegende Werk über die architektoniſche Entwickelung im 18. Jahrhundert iſt Hennert, Beſchreibung des Luſtſchloſſes und Gartens des Prinzen Heinrich wie auch der Stadt und Gegend(Berlin 1778). Das Leben am kronprinzlichen Hof ſchildert F. Arnheim, Der Hof Friedrichs des Großen, I, 115— 258(Berlin 19129), am Hofe des Prinzen Heinrich R. Krauel im Hohenzollernjahrbuch 1902(S. 128— 37). Die Daten über die Bredowſche Zeit bietet Graf v. Bredow, Geſchichte des Geſchlechts v. Bredow(Halle, 1890) II, ss ff,, ſtatiſtiſche Angaben Bratring, Grafſchaft Ruppin (1799), S. 535— 555 und Beſchreibung der Mark(1805) Il, 37 f, ferner Berghaus, Landbuch(1855) Il, 8 f. und Riehl und Scheu, Berlin und die Mark(1861), S. 234 f.
Aus der ſehr umfangreichen Literatur ſeien ferner hervorgehoben: J. D. E. Preuß, Friedrichs d. Gr. Jugend und Thronbeſteigung(Berlin 1840, S. 178); R. Koſer , Geſchichte Friedrichs des Großen, 1. Bd.(19012); P. Seidel, Friedrich und die franzöſiſche Malerei feiner Zeit(Berlin , s. d.); Fontane , Ruppin; A. Hamilton, Reinsberg(2 Bde., London 1880); Geyer, Die Bautätigkeit Friedrichs des Großen (Berlin , 1919); W. v. Knobelsdorf, Zur Geſchichte der Familie v. K., 5. Heft(Berlin , 1859), S. 256.
Über die rechtsgeſchichtliche ſowie ſtatiſtiſch⸗ökonomiſche Entwickelung der Herrſchaft bis auf die neueſte Zeit unterrichtet Rocca, Geſchichte der Kgl. Familiengüter(als Manuſkript gedruckt, Berlin , 4913).
Über das Wappen der Stadt(in Silber ein ſchwarzer Adler) vgl. Siebmachers Wappenbuch , Städtewappen Il, 168 und Hupp, Siegel und Wappen der deutſchen Städte I, 1, S. 35.
In vier ſcharf voneinander geſchiedene Abſchnitte zerfällt die Geſchichte der
kleinen Landſtadt. Als Grenzfeſte hatte ſie vom 13. Jahrhundert bis zu den Tagen der erſten Zollern eine gewiſſe Bedeutung. Vom Ausgang des 15. Jahrhunderts an bis 1733 ſtand hier ein Ritterhof von durchaus friedlichem Gepräge. Mit dem Jahre 1734 beginnt die Epoche, in der fürſtlicher Glanz ſich über den Ort verbreitete; auch das bis dahin ganz unbedeutende Städtchen kommt zu einiger Bedeutung. Von 1802 an bis heute haben die ſchönen Überlieferungen der friderizianiſchen Zeit und der Tage des Prinzen Heinrich im ſteigenden Maße ihre Wirkung ausgeübt.
Wenn auch keinerlei urkundliche Nachrichten vorliegen, ſo läßt ſich doch aus geſchichtlichen Gründen allgemeiner Art als ſicher annehmen, daß die deutſche Burg „Reinsberg“, nach dem„Rein“⸗ oder„Rhin “ fluß genannt, ſowie das ſich an fie anſchließende und von dem Schloßherrn in ſteter Abhängigkeit ſtehende Städtchen im 13. Jahrhundert entſtand, und zwar als Grenzwacht gegen Mecklenburg . Die Aus: ſtattung mit der ausgedehnten, aber zumeiſt ſandigen ſtädtiſchen Feldmark von 108 Hufen erfolgte ſchon damals durch die deutſchen Siedler. Später traten in Urkunden der Grafen von Lindow Herren auf, die ſich nach dem Ort nannten, ſo Petrus de Rinesberg im Jahre 1315. Der Freyenſteiner Pfarrer de Mola ſtellte 1335 am 4. Tag vor Simonis und Judä(25. Oktober) zu„Rynesperg“ eine Verſchreibung aus.
Der erſte unzweideutige Hinweis auf die Stadt und ihre Pfarrkirche fand ſich in einem heute nicht mehr erhaltenen Dokument vom 21. Juni 1368, worin die Grafen von Lindow erklärten:„Wir haben den Geiſtlichen der Pfarrkirche in