unſerer Stadt, in civitate nostra Rynesbergh, den Zoll erlaſſen. Um 1375 wird im Landbuch Kaiſer Karls IV.„Rynsberg“ unter den Feſten(municiones) der Lindower Grafſchaft aufgeführt. In den Wirren der Folgezeit ſcheinen Burg und Städtchen, die vielfach den Umwohnern als Zuflucht gedient haben ſollen, unter mecklenburgiſchen Einfluß gekommen zu ſein. Hier ſetzten ſich die Plate feſt, die einen Querbalken im Wappen führten. Anna v. Plate, die Tochter des Achim, Erbherrn auf Rheinsberg und Arnsberg , Pfandherrn zu Weſenberg und Erbmarſchalls des Landes Stargard , heiratete den Bernd v. Bredow aus der Kremmenſchen Linie dieſes havelländiſchen Geſchlechts. Nach Achims um 1460 erfolgtem Tode traten die Bredow, an die ſich noch manche Erinnerungen erhalten haben, die Erbſchaft der nunmehr ausgeſtorbenen Plate an. Bernd erhielt 1465 durch die Grafen Johann und Jacob von Lindow die Belehnung.
Durch den Kurfürſten Joachim J. wurde Achim v. Bredow 1524 mit„Reinßberg, Haus, Stat, Schloß und Lant“ belehnt. Er war einer der reichſten und angeſehenſten Männer des Landes Ruppin; gegen ſeinen Willen wurde 1540 die Viſitation und Einführung der neuen Lehre vorgenommen. In dem Protokoll heißt es von der Kirche, deren„Collatores“ die Bredow waren:„Kirch hat III kelch, II pacem, I viaticum ſilbern, I monſtrantz ſilbern“. Man zählte„bei 358 Communicanten“; der Zuſatz„Rinsperg ſoll ein ſtad ſein“ läßt darauf ſchließen, daß der ſtädtiſche Charakter nicht ſehr ausgeprägt war. Unter Achims Enkel Joachim, der um 1564 mündig geworden war, verheerte 1566 ein großer Brand das Städtchen. Eifrig widmete ſich Bredow dem Wiederaufbau. Mit ſeiner Gemahlin Anna v. Arnim lebte er in glücklicher Ehe. Als ſie beide 1594 bald nacheinander ſtarben, hielt Pfarrer Zacharias Baumann die noch heute im Magdeburger Staatsarchiv erhaltenen Leichenpredigten und ſprach bei der Beiſetzung am 5. Dezember 1594 über Jeſaias, Kap. 56:„Die Gerechten werden hinweggerafft vor dem Unglück.“ Joachims und Annas Sohn Jobſt, der ſich in der Niederlauſitz zu Neu⸗Zauche und Groß⸗Lübbenau anſäſſig gemacht hatte, verkaufte 1618 den geſamten Rheinsberger Beſitz an Cuno v. Lochow auf Nennhauſen im Weſthavelland . An die Zeit der Lochows und ihrer Nachfolger erinnern keinerlei Denkmäler.„Reinsperg das Städtlein“, das laut Kataſter von 1624 an Pfundſchoß nur etwas mehr als„Oldenruppin“ und kaum die Hälfte von Lindow zahlte, wurde im Dreißigjährigen Krieg beſonders durch den Brand von 1635 hart mitgenommen. Nach dem Erlöſchen der Rheinsberger Linie der Lochows zog der Große Kurfürſt das Lehn ein und ſchenkte es 1685 dem General du Hamel, der es an Benjamin le Chevenix de Beville weiterverkaufte. Gundling wußte nicht mehr in ſeinem Brandenburgiſchen Atlas von 1724 zu berichten als:„Reinßberg. Ein kleines Städtgen ſo jetzo dem Herrn von Bevill zuſtehet, woſelbſt ſich auch eine Frantzöſiſche Colonie niedergelaſſen.“
Am 13. Dezember 1733 ſchrieb Kronprinz Friedrich an ſeinen Vater:„Ich habe auch bereits mit einigen landt gunkeren wegen des guht Reinsbergiſchen Inventario geſprochen und wollen ſie künftige woche den anſchlach darvon machen, und werde ich auch Montag hingehen.“ Die Verhandlungen mit dem Oberſtleutnant Beville führten bald zum Abſchluß, und am 16. März 1734 wurde der Kaufvertrag voll
Kunſtdenkm. d. Prov. Brdb g., J. 3. Ruppin. 11