Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
Seite
216
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Ruppin.

Rirche.

Die Kirche beſteht aus einem breiteren weſtlichen Teile(dem Schiff), einem wenig ſchmaleren öſtlichen(dem Chor), einem Turm in der Mitte der Weſtſeite, einer Vorhalle auf der Südſeite des Chores und dem Sakriſteianbau im Nordoſten (Abb. 195). Oſt- und Weſtteil ſind nicht gleichzeitig entſtanden.

Erſte Bauzeit. Allem Anſcheine nach iſt der auffallend hohe frühgotiſche Oſtteil der ältere von beiden. Er hat mehr als der weſtliche die Verhältniſſe eines ſelb­ſtändigen kleinen Kirchenbaus und ſamt Anbauten die Prägung einer frühen Zeit. Der Hauptraum ſowie die ſüdliche Vorhalle find von einem Granitſockel mit ſauber aus­

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Abb. 195. Rheinsberg. Grundriß der Kirche.

gearbeiteten Faſen umzogen, welcher dem Weſtteil fehlt. Die Oſtwand war in der Art der Frühgotik von drei faſt gleichen, ſchmalen und ſchlanken Spitzbogenfenſtern mit ſchlichten ſchrägen Granitgewänden durchbrochen, von denen das mittlere in neuerer Zeit verbreitert wurde. Ahnliche Fenſter, und zwar anſcheinend je drei, hatten die Längsſeiten; Spuren von ihnen befinden ſich noch auf der Nordſeite über den ſpäteren Gewölben und auf der Südſeite im Dachraum der Vorhalle. Die beiden Spitzbogenportale in der nördlichen und ſüdlichen Längsmauer ſind in ſorgfältiger Granittechnik ausgeführt, die Abſtufungen des ſüdlichen von dem gefaſten Granit­ſockel bekleidet. Ihre inneren Niſchen ſind im Flachgiebel geſchloſſen. Das Giebeldreieck der Oſtmauer ſcheint in gemiſchter Technik, im weſentlichen aber in Feldſtein ausgeführt, während die Spitzbogenblenden ſeiner Außenſeiten von Backſteinkanten eingefaßt waren (vgl. die Skizze im Nachlaß v. Quaſt, im Architekturmuſeum der Techniſchen Hochſchule Charlottenburg). Der Bau hatte urſprünglich gerade Balkendecke, wie aus dem über den Gewölben noch erhaltenen Putz der Außenmauern erhellt. Der Giebel des ſüdlichen, ein­