einhalb Geſchoß Höhe hinzugefügt. Es geſchah dies im Jahre 1786, nachdem ſchon in den Jahren 1762— 63 und 1769(unter Langhans d. A.) eine Anzahl Innenräume erheblichen Änderungen unterzogen worden waren. Auch die Dächer der Türme verdanken ihre Entſtehung derſelben Zeit und traten an Stelle von Attiken, die urſprünglich den Abſchluß bildeten.
Der Umſtand, daß von 1802 an kein Mitglied des Königlichen Hauſes mehr dauernd hier reſidierte, war wenig förderlich für die Erhaltung der inneren Einrichtungen. Nach der Begründung des Hohenzollernmuſeums in Berlin wanderten manche Gegenſtände, z. B. Kamine, dorthin. In den letzten Jahren war man beſtrebt, auch im Hinblick auf die ſteigende Teilnahme der Mitglieder des Königlichen Hauſes für das Schloß und feine Umgebung, nicht allein den jetzigen Zuſtand zu erhalten, ſondern auch den früheren nach Möglichkeit wieder herzuſtellen.
II. Innere Ausſtattung.
Glänzender als die architektoniſche Ausbildung des Außeren wurde trotz der finanziellen Schwierigkeiten, mit denen der Kronprinz während der Bauzeit zu kämpfen hatte, die dekorative Ausſtattung der Räume. Dafür ſtanden Knobelsdorff eine Anzahl begabter und tüchtig geſchulter Künſtler zur Seite, in erſter Linie Pesne für die allegoriſchen Deckengemälde und deſſen Schwager Dubuiſſon für die Frucht- und Blumenſtücke der Supraporten, ſowie auf dem plaſtiſchen Gebiete der als Stuckateur und Ornamentſchnitzer tätige Scheffler, den der Maler Weidener als Vergolder unterſtützte. Sie alle waren im franzöſiſchen Geſchmack gebildet. Dementſprechend erhielt auch die innere Ausſtattung des Schloſſes nicht nur mehr Aufwand, ſondern auch einen zierlicheren Stil, als er unter dem ſparſamen Friedrich Wilhelm J. üblich war. Von den urſprünglichen Ausſtattungen ſind indeſſen nur noch die des Konzertſaales nebſt ſeines Vorzimmers, des Vorſaales am Haupttreppenhauſe und die Deckengemälde, Supraporten, Türen und Kamine in einigen anderen Räumen erhalten. Weſentliche Veränderungen wurden unter dem ſpäteren Bewohner des Schloſſes, dem Prinzen Heinrich, und zwar namentlich in den Jahren 1766 und 1769 nach Entwürfen von Langhans vorgenommen. Der damals aus zwei Zimmern gebildete Muſchelſaal iſt zwar großenteils noch in Rokoko gehalten, zeigt aber bereits ſtellenweiſe den . Übergang zum„Louis XVI“. Einer noch ſpäteren Zeit gehören eine größere Anzahl untergeordneter Räume, zum Beiſpiel in den Eckbauten des Oſtflügels, an, wie ihr dem Empire ſich nähernder Stilcharakter zeigt.
A. Obergeſchoß. Im Oſtflügel liegt ſüdlich vom Haupteingang des Schloſſes die breite Haupttreppe. Der Oberflur iſt durch einen flachen, von zwei Hermen getragenen Gurtbogen geteilt, deren eine in Abb. 209 wiedergegeben iſt. Die von Hennert(S. 13) erwähnten zwei Gemälde ſind nicht mehr vorhanden, wie auch jetzt nördlich ein kleiner Raum abgetrennt iſt, der einen von einer Vaſe gekrönten, kannelierten Empireofen enthält.
Die Decke des die Verbindung zwiſchen Mittelbau und Südflügel herſtellenden Vorzimmers zu den ehemaligen Gemächern der Kronprinzeſſin nimmt ein