Alt⸗Ruppin(Kirche).
Eine geſchnitzte gotiſche Figur, Heiliger mit zerſtörtem Attribut. Ein kleiner Engel mit Weihrauchfaß, aus Sandſtein. An der Oſtwand der Kirche befindet ſich das=
Grabdenkmal aus Sandſtein des Joachim Bernd——
v. Zerweſt(Zerbſt , F 1592), des früh verſtorbenen
Sohnes des Erneuerers der Kirche, jetzt leider in
zerſtückeltem Zuſtande. Die Tafel 10 gibt die ur
ſprüngliche Anordnung. Im Mittelteil der Ver
ſtorbene kniend, auf dem Gebälk darüber zwiſchen
zwei Familienwappen ein Spruch, auf dem hohen
Frieſe zwiſchen zwei Konſolkaryatiden eine Dar
ſtellung des jüngſten Gerichts, im Giebelfeld Gott
vater ſegnend. Im unteren Teile trägt ein kleiner
Engel die Grabinſchrift. In den ſeitlich ange
fügten Begleitſtücken über S- förmig gebogenen
Schriftbändern links die Auferſtehung Chriſti, rechts
Jonas mit dem Walfiſch, darüber in halbkreis
förmigen Muſcheln zwei Städtebilder, über denen
Engelsköpfe in Wolken ſchweben, und als Bekrö
nung Pelikan und Phönix. Von der früheren far
bigen Bemalung des ziemlich aufwendigen, aber in
ſeiner ganzen Formauffaſſung noch recht naiven
Spätrenaiſſancewerks find nur noch geringe Reſte
erhalten. Im Erdgeſchoß des Turmes ſteht an der Süd
wand recht ungünſtig das barocke Grabdenkmal des
Amtskaſtners Joh. Chriſt. Winkler (5 1750) und feiner
Gemahlin. Das von allegoriſchen Figuren begleitete
Sandſteindenkmal zeigt die Grabſchriften in einem
großen aufgeſchlagenen Buche, das von einer flach
profilierten Verdachung überragt und von Ornament
zügen umgeben iſt. Vier Glocken. Die große 1,39 m Durchm.,
1654 von Jakob Neuwerth in Berlin , die zweite
94 em Durchm., 1838 von E. L. W. Thiele ebenda.
Die dritte 65 cm Durchm., um 1300, von ſehr
ſchlanker Zuckerhutform, ohne Inſchrift; am Halſe
ſechs Medaillons von verſchiedener Form mit 4)
der Verkündigung Mariä, 2) Agnus dei , 3) Aufer
ſtehung, 4) chimärenartiger Figur, deren Beine in
Blätter übergehen, 5) Chimäre mit Schwert und; n 204, im, m.
Schild, 6) der profanen Krönung einer knienden Perſon Standleuchter in der Kirche. Kunſtdenkm. d. Vrov. Brdog. J. 3 Ruppin. 18