Alt⸗Ruppin(Schloß).

Abb. 254. Altruppin. Schloß(aus der Stadtanſicht in Merians Topographie).

Von dem ehemaligen Schloſſe der Grafen von Ruppin , einem der feſteſten und ſtattlichſten Schlöſſer der Mark, iſt heute nichts mehr vorhanden, doch geben einige An­haltspunkte für den einſtigen Beſtand die Nachrichten bei Beckmann und Bratring, die Anſicht von Merian(Abb. 254), eine Aufmeſſung des Ringmauerzuges mit den Weich: häuſern im Nachlaß v. Quaſts(Architekturmuſeum der Techniſchen Hochſchule zu Charlottenburg ) und der Ekelſche Plan von 1786(Abb. 244), in welchem die damals be: ſtehenden Reſte der Gebäude, die Ringmauer und der Graben noch verzeichnet ſind, ſowie die jetzigen Geländeverhältniſſe und die Lage der heutigen zum Teil an Stelle der alten er­richteten Gebäulichkeiten. Es war ein länglicher Gebäudekomplex, der mit einem breiten, vom See aus geſpeiſten Graben umgeben und nördlich von der Hauptſtraße her über eine Zugbrücke zugänglich war; jener, obwohl meiſt ausgetrocknet, iſt doch bis heute noch auf lange Strecken bemerkbar. Der Zug der Ringmauer ſowohl wie ihre Ausbildung in der anſcheinend ſehr zuverläſſigen Aufmeſſung im v. Quaſtſchen Nachlaſſe laſſen erkennen, daß ſie und damit auch die Burg zwei verſchiedenen Zeiten entſtammten. Eine ſtarke Einſchnürung an der Oſtſeite ſowie zwei dicht beieinander liegende Abfäße des Mauer— zuges, etwa inmitten der Weſtſeite, bezeichnen die Grenzen zwiſchen den beiden zeitlich verſchiedenen Teilen und zugleich zwiſchen äußerer und innerer Burg. Jener, der größere Teil, iſt mit zwölf runden Weichhäuſern beſetzt geweſen, von denen etwa drei wegfſielen, als der zweite kleinere Teil, der etwa ſeit dem 15. Jahrhundert die innere Burg enthielt und deſſen Ringmauer nur mit wenigen Strebepfeilern beſetzt war, als Erweiterung hinzukam. Am äußeren Tore ſtand einer der beiden bei Merian .