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Quellen. Geſchichte.
In Neuruppin wütete der Brand von 1787 ſo vernichtend, daß von den Archivalien nur geringe Reſte wie z. B. Holles Topo⸗ und“kographie von 1711 und das Lagerbuch von 1744 ſowie bis etwa 1701 zurückreichende Kirchenbücher übrigblieben. Die handſchriftliche Chronik des Bernhard Feldmann wurde gerettet, der von 1757 bis etwa 1772 alles, was er an Urkunden, Regiſtern u. ſ. f. aus dem Rathaus, den Kirchen und Gilden erhalten konnte, zu Hauſe abgeſchrieben hatte. Sein 7244 439 Seiten ſtarkes, eng beſchriebenes Manuſkript hat den Geſchichtsſchreibern und Statiſtikern nach 1787 zur Grundlage gedient; Bratrings Sammlung in den Manuscripta Borussica der Königlichen Bibliothek zu Berlin beruht auf Feldmann.
Mittelalterliche Urkunden kommen faſt gar nicht in Betracht, einige Urkunden betreffen die Zeit nach 1525. Kurmärk. Lehnskopiare, zB. Rep. 78. 11, fol. 277(Huldigung von 1461, Abſchriften von Privilegien, Daten betr. Säkulariſation des Mönchkloſters und die Freihäuſer in Rep. 78. III. R. 50f.
Unter den in Rep. 55 vereinigten„Ruppiniſchen Sachen“ enthalten Nr. 19— 20 Verwaltungsakten vom Ende des 16. bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts ſowie Urkundenabſchriften aus dem ſpäteren Mittelalter.
In Rep. 47. 15(ſowie R 41. 2) liegen die ziemlich vollſtändigen und ergiebigen Akten und Urkunden über die Neuordnung der kirchlichen Zuſtände nach 1540, in Rep. 92 Beckmanns Nachlaß(Topographien V. C, 35/36).— Prov. Brdbg., Rep. 7, Amt Ruppin (Akten von etwa 1595 an).
Über die 20 Jahre des„Retabliſſements“ von 1787— 1806 unterrichten u. a. die 26 Volumina „Generaldirektorium Kurmark, Städteſachen Tit. 164, Nr. 9; Nr. 18 Akta betr. Aufbau des Rathauſes und der Kirche, vgl. auch Prov. Brdbg., Rep 2.
Literatur.
Abgeſehen von kurzen Anführungen bei Haftiz(Riedel Codex, 4. Abtlg., I, 89) und Leutinger (Ausg. von J. G. Krauſe, 1729, S. 16) beginnt die mehr wiſſenſchaftliche literariſche Bearbeitung der Baugeſchichte, Topographie und ſpäter auch der Geſchichte der Stadt erſt um 1725.
M. Diterich, Hiſtoriſche Nachricht ufw.(Berlin 1725): S. 23 Urk. von 1256, S. 30f. topographiſche Beſchreibung, S. 114 Glocke von 1490, S. 116 Laurentius⸗Hoſpital, u. a. m.
Rektor Hoppe, Gelegenheitsſchriften, z. B. Einführung des Inſpektors Chemnitius(1734), Ruppinſche Denkwürdigkeiten(1754); feine Acta Ruppinensia blieben Manuſkript.