Stande gewidmet worden war, begab ſich nach Ruppin und begründete dort, angeblich 1246, für feinen Dominikanerorden ein„feierliches Kloſter“, solemne monasterium, wo er der erſte Prior wurde,— fo erzählt der zu Beginn des 15. Jahr— hunderts ſchreibende Chroniſt Hermann Corner, ſelbſt ein Dominikaner .
1256 verlieh ſofort nach ſeines Vaters Gebhard Tode der junge Graf Günther dem Gemeinweſen das Stendaler Recht und überließ dem Rate u. a. den Zins vom Kaufhaus auf dem alten Markt, theatri antiqui fori. Neuruppin wurde alſo ähnlich wie drei Jahre zuvor Frankfurt a. O. auf eine geſicherte, rechtliche Baſis geſtellt; hier wie dort folgte auf die Nikolaikirche die Marienkirche. Die zu „Olden Ruppyn“ durch den Notar Sibodo am ſiebenten Tage vor den Iden des März, und zwar in Gegenwart des Vogtes Rimbart, des Schulzen(praefectus) Hugo und ſeiner Söhne ausgefertigte Urkunde iſt bei Diterich abgedruckt.
So hatte die Stadt nur bis 1256 unter den Fittichen der Grafen geſtanden und wurde nunmehr flügge. Alle die Gerechtſame, auf die Graf Günther verzichtete, hatte er wohl nicht geſchenkt, vielmehr darf man vermuten, daß die Ratmannen ſich durch eine Geldzahlung erkenntlich zeigten.
Selbſtändige Entwicklung vom Ausgang des 13. Jahrhunderts an.
Die Marktſiedelung, nach dem Namen zu urteilen gewiſſermaßen ein Ableger der Burg Altruppin, überflügelte bald bei weitem das alte„Caſtrum “. Doch eine Erinnerung an urſprüngliche Zuſammenhänge hielt ſich; wie noch Redorfer 1525 ſchrieb, durften nämlich die Altruppiner vor dem Brotſcharren oder auf dem Markt zu Neuruppin „von Alters“ ihre Backware feilhalten und verkaufen, ohne Stättegeld zu erlegen. Einige Bürger ſtammten wohl aus Altruppin, andere vom umliegenden platten Lande, oder waren aus weiter Ferne zugezogen; die Familiennamen, z. B. Rynesberg, bieten deutliche Hinweiſe darauf. In einer Urkunde des Jahres 1291 geſchieht zum erſten Male der„Neuen Stadt Ruppin“,„nove Repin civitatis“, Erwähnung. An erſter Stelle unter den ſechs Ratmannen,„consules“, wird Johannes de Pritzewalk genannt. Fleiſcher und Tuchmacher,„carnifices, lanifices“, waren genoſſenſchaftlich organiſiert. Als fertiges Gemeinweſen ging die Stadt in die wirrenreiche Zeit des 14. Jahrhunderts hinein.
Bezeichnend ſind zwei Urkunden von 1315 und 1321. In jener erſcheint als Diener(famulus) der Lindower Grafen der Vogt(advocatus) Buſſe Treppen, und dieſer ſelbe wird ſechs Jahre darauf von dem Rat der„nyen ſtad tu Ruppin“ als „unſer Schulte“ bezeichnet. Ritterliche Familien aus der Umgegend ließen ſich zahl; reich in der Stadt nieder, und im Rutenzinsregiſter von 1365 werden die Quaſt, Zieten, Bredow, Gottberg und viele andere genannt; daß noch bis ins 18. Jahrhundert hinein ein„Ritterchor“ in der Pfarrkirche beſtand, ſei im Zuſammenhang hiermit erwähnt. Die Stadt erwarb ausgedehnte Gerechtſame auf dem platten Lande, ſo vom Grafen Ulrich im Jahre 1395 Treskow für 40 Mark Silber . Wie die meiſten größeren märkiſchen Städte knüpfte ſie enge Beziehungen zur Hanſa an, die ſolange