Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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Neu⸗Ruppin (Topographie, Pfarrkirche). 93

Vicus preconis(13655), wahrſcheinlich die ſpätere Bodeyenſtraße, Scharfrichter­ſtraße.

Platea Scadelant, Schalander⸗(Scharländer⸗ Straße.

Ritterort(Ritterplan), Roſenwinkel.

Nobbenholl, Lazarettſtraße.

Peterſilienſtraße(an der Mauer in der Nähe der Grünſtraße?).

Kirchen.

Die vermutlich älteſte Kirche des Ortes, St. Nikolai, war bereits zur Zeit der Reformationverwüſt und ging bei dem großen Brande von 1560 bis auf den Turm zugrunde. Im Jahre 1699 wurde der Platz der reformierten Gemeinde über: laſſen, die darauf 1702 eine neue Kirche errichtete; 1709 wurde auch der Turm der alten Kirche(Taf. 14 oben) abgebrochen und ein neuer errichtet(Taf. 11 unten). Nach dem Brande von 1787 verſchwand die Kirche ganz.

Die ehemalige Pfarrkirche St. Ma­rien(Abb. 262), die bei dem Brande von 1787 ſtark gelitten hatte und danach abgetragen wur­de, war eine der ſchön­ſten Hallenkirchen der Mark von etwa 100 Schritt Geſamtlänge, bei 68 Fuß lichter Höhe, und hatte nach Riedel IV,

S. 246) vier Pfeiler­reihen, alſo anſcheinend fünf Schiffe. Sie war ohne Zweifel in ihrer urſprünglichen Geſtalt ſchon bei dem Anwach­ſen des Ortes zur Stadt erbaut worden. Den et­was eingezogenen Chor zierte ein achteckiger Dachreiter. Der breite Weſtbau endigte in zwei ungleichen Türmen, die über dem Kirchenfirſt durch eine Galerie mitein­ander verbunden waren. Abb. 262. Neuruppin. Anſicht der Pfarrkirche nach Merian.