„Amalthea“ genannten Garten errichten ließ. Das kleine, ganz in Putz ausgeführte Gebäude erſcheint jetzt mit ſechs toskaniſchen Halbſäulen beſetzt und über dem ſchlichten kreisförmigen Geſims von einer flachenKuppel bedeckt. Urſprünglich war es offen und die von acht Säulen getragene Kuppel höher gewölbt und von einer Apollofigur bekrönt; ſo zeigt es noch der Stich von Berger in Zöllners„Reiſe nach Rügen “ von 1787 (ob nach Naturaufnahme?). Nach derſelben Quelle(S. 434) wurde es von dem ſpäteren Beſitzer des Gartens, Oberſt von Tſchammer, nach dem Brande von 1787„repariert“; vielleicht erhielt es damals ſeinen jetzigen geſchloſſenen Zuſtand, wofür u. a. der Kamin und die Wandſchränkchen im Innern mit ihren Umrahmungen ſowie der Beſchlag der Tür und die Fenſterumrahmungen ſprechen. Das Häuschen iſt unterkellert und im Anſchluß an den Keller mit einem Küchenanbau im Souterrain verſehen, der mit einem Schornſtein in Vaſenform und zwei genrehaften Kinderfiguren beſetzt iſt. Die Decke im Innern ſchmückt jetzt ein kreisförmiges, von vier Rundſchilden begleitetes Gemälde von Wilhelm Gentz (gegen 1860), das die ſchaumgeborene Venus, umgeben von Amoretten und Najaden, darſtellt.
Die Hauptallee des 1735 von Knobelsdorff angelegten Gartens zieren eine Anzahl dekorativer Skulpturen, vorherrſchend Figuren allegoriſcher, zum Teil realiſtiſcher Art. Sie wurden teilweiſe erſt von dem Orientmaler Wilhelm Gentz , durch den der Garten ſeine jetzige Faſſung erhielt, aus einem Dresdener Garten hierher überführt. Im hinteren Teile des Gartens ein Denkſtein mit dem Relief Friedrichs des Großen von Wieſe.
Das um 1790 begonnene Gymnaſium richtet ſeine Front gegen die Friedrich⸗Wilhelm⸗Straße. Von ihren 25 Achſen entfallen je drei auf ſchwach vortretende Endriſalite, die drei mittleren auf das Hauptriſalit(Abb. 290), das durch ein Rundbogenportal und ein flaches Giebeldreieck mit figürlichem Reliefſchmuck ausgezeichnet iſt und überdies von einem zierlichen, laternenartig geöffneten Türmchen überragt wird(Abb. 291). Die im allgemeinen ſchlichte Architektur der Faſſade nimmt nur in den mit Giebelverdachungen verſehenen Erdgeſchoßfenſtern der Abb. 291. Neuruppin. Laterne
Riſalite etwas reichere Formen an. e, m, n,
Die nach dem Brande errichteten, durchgängig zweigeſchoſſigen Bürgerhäuſer entſtanden zum größten Teil in den Jahren 1788—- 94. Das ſtattlichſte von ihnen iſt ein Doppelhaus in der Ludwigſtraße(Nr. 13), deſſen eine Hälfte Abb. 292 zeigt. Die ſiebenachſige Front des Hauſes iſt durch ein aus