Neu⸗Ruppin(Bürgerhäufer). 321
vier kannelierten Kompofitpilaftern gebildetes ſchwaches Riſalit gegliedert, das über dem Gebälk in der niedrigen Attika in vier ſchlanken Vaſen ausklingt. Als weitere Schmuckteile treten nur noch die Faſchen der Oberfenſter und die auf Konſolen ruhenden Giebelverdachungen der Erdgeſchoßfenſter hinzu, doch erheben die vorzüglichen Verhältniſſe des Riſalits, der Geſchoßhöhen und der einzelnen Architekturteile das Haus zur weitaus vornehmſten Erſcheinung unter den Profangebäuden. Auch die einfache Haustür(Abb. 294) ſtimmt gut zu der edlen klaſſiziſtiſchen Haltung der Faſſade.
Abb. 294. Neuruppin. Abb. 295. Neuruppin. Haustür Ludwigſtr. 13. Haustür Friedrichſtr. 22.
vorigen hat das Haus Friedrichſtraße 22(Abb. 293) durch ſein ebenfalls dreiachſiges Mittelriſalit, im übrigen aber nicht die günſtige Wirkung wie jenes. Die Geſamtverhãältniſſe ſind bei annähernd gleichen Stockwerkshöhen dadurch ungünſtiger, daß die Rücklagen von je drei Achſen der Riſalitbreite gleichkommen. Obwohl in ihnen durch Unterdrückung des Stockwerksgeſimſes und Zuſammenziehung von je einem Unter- und Oberfenſter ein aufſtrebender Vertikalismus geſchaffen iſt, ſo fehlt doch andererſeits die Attika und das Ausklingen der vier joniſchen Pilaſter oberhalb der Traufe. Deut⸗ Abb. 286. Neuruppin . licher als bei dem Hauſe in der Ludwigſtraße Treppe im Hauſe Friedrichſtr. 22. Kunſtdenkm. d. Vrov. Brdbg. J. 3. Nuvpin. 21
Eine gewiſſe Verwandtſchaft mit dem| AS ZN I | J