Sammlungen.
Das aus der ehemals im Gymnaſium befindlichen Zietenſchen Sammlung hervorgegangene Kreismuſeum in der früheren Gentzſchen Villa im Kreisgarten enthält außer vorgeſchichtlichen und naturwiſſenſchaftlichen Gegenſtänden einige nicht unwichtige Kunſtgegenſtände; u. a. ſeien erwähnt:
Ein Gildehumpen(Willkommen) der Neuruppiner Tuchmacherinnung, Silber, innen vergoldet, etwa 50 em hoch. Das eigentliche Gefäß iſt mit zwei abnehmbaren Ringen verſehen, deren unterer 10, deren oberer 24 Denkmünzen aus verſchiedenen Zeiten trägt. Den Deckel krönt eine Kriegerfigur mit einem Inſtrument des Tuchmachergewerkes und einer Tafel, auf der u. a. der Name
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Abb. 305. Neuruppin . Grabſtein des Abb. 306. Neuruppin. Grabmal der Anna Joachim Protzen auf dem alten Friedhofe. Eliſabeth Paltzow auf dem alten Friedhofe.
des Stifters, Joachim Köpfen, und die Jahreszahl 1616 ſtehen. Aus der an dem Körper des Humpens angebrachten zweiten Stifterinſchrift mit der Jahreszahl 1775 darf man ſchließen, daß der Humpen damals neu angefertigt wurde und dabei nur die bekrönende Figur und einige der Denkmünzen von dem früheren von 1646 über: nommen wurden.
Ein Marienbild, etwa 20 em hoch, aus übermaltem Metall(abgebildet in „Märkiſche Forſchungen“, Bd. 9).
3Zwei fein durchgearbeitete Steinreliefs mit figürlichen Darſtellungen( Himmel fahrt Chriſti und Viſion des Ezechiel ), vermutlich von einem Epitaph; die Ornamentik ergibt durch ihren Knorpelſtil die erſte Hälfte des 17. Jahrhunderts als Entſtehungszeit.