Ruppin.
Das 1490 urkundlich erwähnte Dorf weiſt mit ſeiner Ausſtattung von 60 Hufen und ſeinem in der Mark häufigen Namen auf die deutſche Koloniſation im 13. Jahrhundert zurück(Riedel, Codex IV , 114; vgl. auch Schoßkataſter von 1624, Geh. Staats: archiv). Bis 1629 ſaßen hier die v. Zernikow, doch hatten auch der Kurfürſt und„die Schepffen zu Granſoye“ Gerechtſame(Altruppiner Erbregiſter von 1590; Geh. Staatsarchiv, Rep. 78. 28, fol. 48 und 107, betr. die Jahre 1524 und 1536). Die v. Gröben und andere folgten, bis dann Graf v. Blumenthal 1808 das Rittergut an die Bauern verkaufte. In einer Eingabe der Stadt Granſee von 1572 heißt es:„Es iſt die pfarre Schonermarcke unſer kirchen incorporiert und hatt die pfarre alda einen freihen hoff!(Geh. Staatsarchiv, Rep. 21. 61). Die Kirche, ehedem Filia von Granſee, iſt heute ſelbſtändig und unter dem Patronat der Gemeinde.
Von der alten Feldſteinkirche in Saalform, die 1725„völlig inwendig und auswendig repariert“ wurde(Beckmanns Nachlaß), brannten Turm und Weſtgiebel 1818 völlig herunter und wurden 1852 maſſiv erneuert; aus dieſem Jahre ſtammt auch die kleine Vorhalle an der Nordſeite. An der Spitze des Oſtgiebels ſitzen drei kleine Rundbogenblenden. Die Fenſter hoch, mit Stichbogen, das Geſims Holz, die Decke gerade, glatt geputzt.
Von der Einrichtung ſind aus älterer Zeit: ein Kelch, ſilbervergoldet, 24 em hoch, mit getriebenen Lorbeergirlanden, und eine Patene, ſilbervergoldet, mit Kreuz am Rande.
Schulrendorf, Dorf 8 km weſtnordweſtlich von Granſee . Landgem. 316 Einw., 1087 ha.
Das Dorf, deſſen Gehöfte die auf einer Anhöhe gelegene Kirche umgeben, entſtand etwa um 1250, als die Askanier über Granſee nach dem Lande Stargard vordrangen. Dr. Wolfgang Redorfer notierte 1525, daß„Schultzendorff“ eine der vielen zum Haufe Altruppin gehörenden„Wüſten Feldtmarcken“ war(Geh. Staats: archiv, Prov. Brdbg., Rep. 16, vgl. Rep. 78. 28, fol. 59; Riedel, Codex IV, 182). Das „Churfürſtliche Vorwerk“ wurde 1691 mit reformierten Schweizern beſetzt, die ſich 1703 eine Kirche von dem in der Schweiz geſammelten Geld erbauten. Um 1800 zählte man wieder 343 Einwohner, darunter 16 Bauern(vgl. Bratring in Kosmanns„Denkwürdigkeiten der Mark“, Berlin , 1800, S. 729).