390 Ruppin.
Drei Glocken. Die große 1,10 m Durchm., 1781 umgegoſſen von J. F. Thiele in Berlin , die zweite 85 em Durchm., 1859 von Hackenſchmidt , die dritte 73 em Durchm., 1781 von J. F. Thiele.
Das Schloß wurde um 1750 von Hans Joachim v. Zieten erbaut. Die Anlage feines Erdgeſchoſſes(Grundriß Abb. 369) zeigt die Treppe ſchon von der Eingangs— halle abgetrennt, die Zimmer aber noch nicht durch Flurgänge damit verbunden. Aus dem Ende des 19. Jahrhunderts ſtammen nicht nur der polygonale Anbau am linken Ende der Front und der hier rückwärts anſchließende Seitenflügel, ſondern auch großenteils die architektoniſche Ausbildung der Faſſade, ſo beſonders die ganze Attika über dem Mittelriſalit(Abb. 370). Zur älteren Anlage gehört hingegen noch der ſchlichte, als„Kavalierhaus“ bezeichnete Bau an der rechten Seite des Vorgartens.
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Abb. 369. Wuſtrau. Grundriß des Schloſſes vor dem Umbau.
Die innere Einrichtung iſt einfach. Bemerkenswert ſind drei barocke hölzerne Kronleuchter, Nachbildungen von ſilbernen gleicher Geſtalt, welche zur Zeit der Befreiungskriege eingeſchmolzen wurden.
Von Kunſtgegenſtänden ſind außerdem nennenswert:
Eine größere Anzahl von Porträtgemälden der Familie, darunter das des Huſarengenerals von dem Engländer Cunningham. Bildniſſe von Offizieren des Zietenſchen Regiments an den Wänden des Saales. Originalmodell zu einer Büſte Hans Joachim v. Zietens, von Taſſaert, das mehrfach als Grundlage für andere Bildnisbüſten in edlem Stoff gedient hat.
Aus der Zeit des Landrats Friedrich v. Zieten rührt eine kleine, aber nicht unbedeutende Waffenſammlung her, die in der Vorhalle des Schloſſes aufgeſtellt iſt.