Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
Seite
402
Einzelbild herunterladen

402 Ruppin.

In der Vorhalle zwei kleine Kronleuchter, jeder zu ſechs Kerzen, der eine von 1816 aus Zinn , mit dem eiſernen Kreuz am oberen Ende, der andere aus dem 17. Jahrhundert aus Meſſing.

Ein Kruzifix und zwei Altarleuchter aus der Zeit der Erbauung der Kirche in Hermenform mit Engel(Abb. 384), alle drei Eiſenguß, zum Teil vergoldet. Ein Kelch, deſſen Knauf an den Zapfen die Buchſtaben JHESUS trägt.

Ein 1672 geſtiftetes Meſſing becken.

Ein Bildnis Luthers in ganzer Figur, in Sl gemalt von Wernicke, 1837.

In der Vorhalle der Kirche hängt eine auf Leinwand in Sl gemalte Anſicht der Stadt Neuruppin mit einem Teil der Umgegend, dem Ruppiner See und dem Dorfe Wuthenow(t, 92* 0, 67 m); bezeichnet: ‚Prospectus Ruppinensis et Wuthenowensis inventus a M. Samuele Dietrich Pet. Inspect. pictus ab Henrico Crügero 1694. Für die Topographie von Neuruppin und die damalige Erſcheinung der Hauptgebäude ſteht das Gemälde der Merianſchen Abbildung an Bedeutung weit nach.

Drei Glocken. Die große g2 em Durchm., von E. L. W. Thiele in Berlin , 1818. Die zweite 77 em Durchm., mit rätſelhafter Inſchrift am Halſe in zumteil ſehr eigentümlichen Majuskeln(Abb. 385). Die Bügel find an der Außenſeite tauförmig ausgebildet, der Klöppel iſt nicht mehr der alte. Die kleine 50 em Durchm., von gedrungener Form, ohne Inſchrift, am Halſe eine Reihe von abwärts hängenden Lilien.

Wutzetz. Wußte, Dorf 12 km ſüdöſtlich von Neuſtadt. Rundling(Abb. 386). Landgem. 376 Einw., 732 ha.; Aus dem auf Befehl der Grafen von Lindow zuſammengeſtellten Regiſter en von 1491 erhellt, daß in Wotzetz keine in Hufen eingeteilte Gemarkung be­ſtand(v. d. Hagenſche Bibliothek, Hohennauen ; Riedel, Codex IV , 134): alſo ein Hinweis auf die ſlawiſche Vergangenheit, zu der auch, abgeſehen von dem nichtdeutſchen Namen, die Tatſache ſtimmen würde, daß laut Kataſter von 1624 hier kein Hüfner, ſondern nur 19 Koſſäten ſaßen. Außer den v. Bredow, die bereis Abb. 386. Wutzetz. Dorfplan(: 10000. 1491 erwähnt werden,