Zernickow— Zühlen.
Zühlen.
Zühluten, Dorf 6 km ſüdweſtlich von Rheinsberg . Landgem. 363 Einw., 1312 ha. Die mecklenburgiſchen Ritter Moltke plünderten um 1430 in„Ezulen“. (Geh. Staatsarchiv, Rep. 37. 1a; Riedel, Codex B. IV, 179). Das zum Kloſter Lindow gehörige Dorf kam nach der Reformation, wie aus dem Erbregiſter von 1574 erhellt, zuerſt an das kurfürſtliche Amt Lindow . Laut Erbregiſter des Amtes Altruppin von 1590 befand ſich zu„Zuelen “ ein„neulich und zimblich woll“ gebautes Jagdhaus,„darinnen6FürſtenGemecher und gute gewelbte Keller darunter“, ferner ein Marſtall und andere Gebäude. Um 1800 unterſtanden der Lehnſchulze, die 18 Bauern und 4 Koſſäten, 12 Büdner und 19 Einlieger dem Amte Zechlin . Das Jagdſchloß riß man um 1845 ein(Riehl und Scheu,„Berlin und die Mark“, S. 247). Die Kirche iſt Mater unter Königlichem Patronat.
An eine Feldſteinkirche in Saalform von drei Achſen Länge iſt weſtlich ein Bretteranbau angefügt, aus dem ſich ein ebenfalls hölzerner ſtumpfer quadratiſcher Turm entwickelt; die Jahreszahl 1686 in ſeiner Wetterfahne iſt vermutlich das Erbauungsjahr dieſes Teiles. Die Kanten und das Hauptgeſims der Kirche ſind aus Backſtein hergeſtellt. Die hohen Fenſter ſchließen im Stichbogen. Das Innere zeigt gerade Balkendecke und Emporen auf drei Seiten.
Der Kanzelaltar iſt mit zwei glatten runden Säulen Abs. 391, Zernickow. beſetzt und grau geſtrichen. Ofen im Gutshauſe.