Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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Zernickow Zühlen.

Zühlen.

Zühluten, Dorf 6 km ſüdweſtlich von Rheinsberg . Landgem. 363 Einw., 1312 ha. Die mecklenburgiſchen Ritter Moltke plünderten um 1430 inEzulen. (Geh. Staatsarchiv, Rep. 37. 1a; Riedel, Codex B. IV, 179). Das zum Kloſter Lindow gehörige Dorf kam nach der Reformation, wie aus dem Erbregiſter von 1574 erhellt, zuerſt an das kurfürſtliche Amt Lindow . Laut Erbregiſter des Amtes Altruppin von 1590 befand ſich zuZuelen einneulich und zimblich woll gebautes Jagdhaus,darinnen6Fürſten­Gemecher und gute gewelbte Keller darunter, ferner ein Marſtall und andere Gebäude. Um 1800 unterſtanden der Lehnſchulze, die 18 Bauern und 4 Koſſäten, 12 Büdner und 19 Einlieger dem Amte Zechlin . Das Jagdſchloß riß man um 1845 ein(Riehl und Scheu,Berlin und die Mark, S. 247). Die Kirche iſt Mater unter Königlichem Patronat.

An eine Feldſtein­kirche in Saalform von drei Achſen Länge iſt weſtlich ein Bretteranbau angefügt, aus dem ſich ein ebenfalls hölzerner ſtumpfer quadratiſcher Turm entwickelt; die Jahreszahl 1686 in ſeiner Wetterfahne iſt ver­mutlich das Erbauungsjahr dieſes Teiles. Die Kanten und das Hauptgeſims der Kirche ſind aus Backſtein hergeſtellt. Die hohen Fenſter ſchließen im Stichbogen. Das Innere zeigt gerade Balkendecke und Em­poren auf drei Seiten.

Der Kanzelaltar iſt mit zwei glatten runden Säulen Abs. 391, Zernickow. beſetzt und grau geſtrichen. Ofen im Gutshauſe.