Teil eines Werkes 
Bd. 2, Teil 3 (1912) Die Kunstdenkmäler von Stadt und Dom Brandenburg / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz. Mit Einl. von Willy Spatz und Friedrich Solger
Entstehung
Seite
IV
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| IV Stadt und Dom Brandenburg .

So konnten die Hochwaſſer nicht, wie bei Elbe und Oder, tonigen Schlick in den | Flußwieſen ablagern. Dieſe eignen ſich daher wenig zum Ackerbau und ſind aus | dieſem Grunde auch nicht eingedeicht worden. Übrigens pflegt das Waſſer der Havel bei Hochwaſſer verhältnismäßig wenig zu ſteigen, da in ſolchem Falle ein großer Teil der Fluten ſchon vor Spandau durch das Havelländiſche Luch abſtrömt.|

Aus dieſen Mooren ragen die höheren Teile des Bodens als Inſeln und Halbinſeln hervor. Sie beſtehen aus dem Material des alten Gletſcherbodens, meiſt Sand, nur in den herzyniſchen Rücken tritt ſtellenweiſe etwas lehmiger Boden zutage.

Die langgeſtreckte Sandzunge im Südweſten und die Inſelreihen zwiſchen dem Moor im Norden und Oſten der Brandenburger Neuſtadt vermittelten den Havel­übergang, aber der verfügbare Boden genügte nicht für das landwirtſchaftliche Be dürfnis einer größeren Anſiedlung. So entſtand die Altſtadt nicht an dieſer Straße, . ſondern etwas ſeitab am Nordufer der Havel , wo anbaufähiger Boden genug vor handen war. Erſt als der Verkehr größer geworden war, und die Zahl derer wuchs, die ſich von ihm allein nährten, entwickelte ſich die Neuſtadt an der eigentlichen Handels: ſtraße, aber ihr bot ſich wenig Ackerland. Reicher war ſie mit Wieſen bedacht, aber auch deren Brauchbarkeit litt unter der zu großen Näſſe, die durch den Mühlenſtau an | der Dominfel noch erhöht wurde. In neuerer Zeit iſt dem durch mehrere Ent | wäſſerungsgräben teilweiſe abgeholfen worden.)

LA EEE

) Vgl. auch Schlottmann, Heimatkunde der Stadt B., zwei Programme der ſtaädt. höheren Mädchenſchule zu B., 1898 und 1907.

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