Überficht über die geſchichtlichen Quellen..
15. und 16. Jahrhunderts wird der Schickſale der Stadt mehrfach gedacht. Beſonders ergiebig iſt die Chronik des 1433 geſtorbenen Brandenburger Stadtſchreibers Engelbert Wuſterwitz, des Begründers eines Altars in der Katharinenkirche(vgl. Küſter, Accessiones ad Bibl. histor. Brandenb, S. 206). In der Urſchrift verloren, liegt ſie nur in den gegen Ende des 16. Jahrhunderts gemachten Auszügen des Angelus und Hafftiz vor(vgl. Jul. Heidemann, Wuſterwitz's Märkiſche Chronik, Berlin 1878, S. 5).
Georg Sabin us, aus dem altſtädtiſchen Geſchlechte der Schuler, ſchrieb 1555„De Brandenburgo“; dieſe kurze Beſchreibung der Stadt verleibte Garcäus, mit Anmer— kungen verſehen, dem 3. Bande ſeiner um 1585 verfaßten Successiones ein(edid. Krauſe, in dem 2. Bande der Collectio scriptorum rerum Marchiae Brandenb., 1729; das Original befindet ſich in Wernigerode , eine ſehr gute Abſchrift in der Königlichen Bibliothek zu Berlin ); zudem hat er manche Daten zur ſtädtiſchen Baugeſchichte ſeiner Zeit gebracht(Kgl. Bibl., Manuscripta borussica 33 a, z B. kol. 247, 218, 220, 222). Gottfried von Warnſtedt ſpricht in feinem Encomium Marchiae von 1622 (Scriptores Rerum Brand., ed. Kleybius, Frankfurt a. O. 1754, Tom. Il, p. 446 f.) über einzelne Sehenswürdigkeiten der Stadt. Nicolais descriptio urbis Brandeburgi iſt von 16550 datiert(hgg. von G. G. Küſter, Berlin 1735): hier wird das auf Pfählen ruhende Schöppenhaus als ex ipsis undis exstructa bezeichnet. Joachim Fromme verfaßte 1679 eines der erſten in Brandenburg ſelbſt gedruckten Bücher, eine Nomen— clatura rerum quae Brandenburgi sunt(mit wertvollen Zuſätzen hgg. von Kaſpar Gottſchling, 1727).
Im 18. Jahrhundert beginnt die Literatur, über die G. G. Küſter(Collectio opusculorum etc, 1727- 1731) eine Überſicht bietet, ſchon mehr anzuſchwellen; die Ndtizen Beckmanns, die nicht zum Druck kamen, werden im Geh. Staatsarchiv aufbewahrt(Rep. 92, Topogr. V, Nr. 5).
Vornehmlich ſeien genannt: Kaſpar Gottſchling, Beſchreibung der Stadt Alt— Brandenburg, mit Kupfern(1732). Nath. Reinh. Schäffer, Bericht von einigen zur Kirchenhiſtorie dienenden Nachrichten und Epitaphia in der Katharinenkirche(B., 1737). S. Lentz, Diplomatiſche Stiftshiſtorie(1750). Finke, 5 Programme(1749— 1753). Ph. W. Gercken, Ausführliche Stiftshiſtorie(1766). Anton Friedrich Büſching , Beſchreibung einer Reiſe von Berlin nach Rekahn (2. Aufl, 1780, S. 284 f.).
In den Bahnen von Sabinus und Fromme wandelten: Joh. Guſt. Büſching , Reiſe durch einige Münſter (1819, S. 9 bis 58); G. A. v. Rochow, Geſchicht — liche Nachrichten von Brandenburg und deſſen Altertümern(1821; 2. Aufl., hgg. von Heffter, 1840); M. Heffter , Wegweiſer durch Brandenburg (1850; neubearbeitet von O. Jork, 1880).
Den erſten Verſuch zu einer umfaſſenden, allgemeinen Geſchichte machte der Brandenburger Prorektor Heffter , Geſchichte der Kur- und Hauptſtadt Brandenburg (Potsdam , 1840, 432 S.): vornehmlich wird die mittelalterliche Geſchichte erzählt, die Entwicklung der neueren Zeit bis 1837 nur kurz ſkizziert und zwar auf Grund
mancher jetzt verloren gegangener Materialien, wie z. B. des 2. Jahrgangs des
Brandenb. Anzeigers(vgl. Sello, Märk. Forſch., XVIII, H.