quos episcopus Wigerus ante castrum Brandeburg collocaverat; Riedel VIII, 107). Bezeichnend für den ſtarken Einfluß, den die Geiſtlichkeit auf ihn ausübte, iſt, daß auf Münzen außer ſeinem eigenen Bild ein die Rechte erhebender Geiſtlicher zu er— blicken iſt.) In engſten Beziehungen ſtand der kinderloſe Heinrich zu dem kinder reichen Grafen der Nordmark, Albrecht. Um 1130 hatte er ſeinen Sohn aus der Taufe gehoben und ihm die Zauche verheißen; den Vater ſetzte er zu ſeinem Haupt— erben ein, und ſchon 1142 nannte ſich dieſer„marchio Albertus Brandeburgensis“.”) Nachdem Heinrich 1150 geſtorben und in feiner Brandenburgiſchen Kapelle auf der Burg — in capella sua Brandenburgensi in castro, fo meldet die Biſchofs—chronik— beigeſetzt war, trat der Bär raſch entſchloſſen, wie das ſeine Art war, die Erbſchaft an und wußte ſich hier, in dem Mittelpunkte des Landes, mit Hilfe des Magdeburger Erzbiſchofs Wichmann dauernd feſtzuſetzen. Als der ſlaviſche, mit dem verſtorbenen Heinrich nahe verwandte Prätendent Jakzo von Köpenick Brandenburg für ſein Volkstum zu retten ſuchte und die Feſte in Albrechts Abweſenheit beſetzte, wurde er von den Deutſchen belagert und mußte ſich in ſchneller Flucht retten, nachdem er von dem dreigeteilten Heer des Bären auch auf Kähnen ange— griffen worden war.
Abb. V. und VI. Einſeitig geprägte Silbermünzen im Kaiſer-Friedrich⸗Muſeum zu Berlin . Umſchrift: ILACZA DE COPNlIC. ADELBERIS MARCHIO (Markgraf Albrecht nebſt Gemahlim.
Biſchof, Domkapitel und Städte in der Zeit nach 1157.
Vom Jahre 1157 an blieb Brandenburg dauernd chriſtlich und deutſch ; die Heiligtümer des wendiſchen Götzendienſtes bewahrte man als Schauſtücke auf, und auf dem Harlunger Berge erhob ſich eine Marienkirche, ecclesia beatae Mariae. Biſchof Wigger ſtarb 1161. Sein Nachfolger Wilmar erklärte auf einer Magdeburger Synode ſeine Abſicht, den Biſchofsſitz nach Brandenburg zu verlegen und dort ein Domkapitel zu errichten. Im engſten Einvernehmen mit dem Magdeburger Erzbiſchof Wichmann?) führte er 14165 feierlich die Prämonſtratenſer -Kongregation von Parduin nach der Inſel, woſelbſt die Burg,„castrum“, Brandenburg und der Biſchofsſitz,„sedes episcopalis,' gelegen waren, und ſtattete das Kapitel reichlich mit Grundbeſitz aus. Der kirchliche Mittelpunkt der Kanoniker wurde an Stelle der . 1) Vgl. v. Sallet, Zeitſchr. für Numismatik(1881), S. 249ff; vgl. Bahrfeld, S. 65 u. 79.
2) Krabbo, Regeſten der Markgrafen von B., 1. Lieferung, S. 21('erſch. als Veröffentlichung des
Vereins für Geſchichte der Mark, 1910). 3) Vgl. Willy Hoppe in den Geſchichtsblättern für Stadt und Land Magdeburg (1908).
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