Abb. X. Siegelſtempel im Domarchiv. Umſchrift: 81611 LM SANICIIII PETRI BRANDENBURGEMNSIS ECCLEISIE] Dieſes„Siegel des hl. Petrus der Brandenburger Kirche“ hängt an Urkunden z. B. aus dem 14. Jahr— 4 hundert(26. XI 1336, Stadtarchiv).
Noch 1197 hatte Papſt Cöleſtin IIl. an den Dompropſt geſchrieben und betont, daß dieſer inmitten eines ſchlechten und verderbten Volkes, zwiſchen Slaven und Feinden des chriſtlichen Namens ſitze, in medio nationis prave et perverse, scilicet inter Slavos et inimicos Christiani nominis. Doch zwei Menſchenalter darauf waren die Grenzen der deutſch⸗chriſtlichen Marken fo weit nach Oſten gerückt, daß das Domkapitel der von Päpſten wie Innocenz III., Gregor IX. und Innocenz IV. ausgeſtellten Schutzbriefe kaum mehr bedurfte. Zu kirchlichen Feſten verſammelte ſich die Bevölkerung beider Städte und der Umgegend ſowie der geſamte Klerus im Dom. Beſonders feierlich wurde der Palmſonntag begangen, und das alte Herkommen, daß an dieſem Tage nirgends in der Alt- oder Neuſtadt Meſſe gehalten werde, bevor in der Kathedralkirche die Weihe der Palmen feſtlich begangen war, wurde vom Biſchof Siegfried Il. im Jahre 1216 nochmals aus— drücklich beſtätigt.
Emporſtreben in konfliktreicher Zeit.
Auf das im großen und ganzen ununterbrochene Emporwachſen in der Zeit nach 1157 folgten von dem dritten Jahrzehnt des 13. Jahrhunderts an ſchwere Kriſen und politiſche Verwicklungen aller Art. Neu- und Altſtadt ſowie Dominſel, durch kleinliche Eiferſüchteleien, erbitterten Hader um Fiſcherei und Mühlen, Ziegeleien, Waldungen und andere Gerechtſame ſchon vielfach in Anſpruch genommen, werden
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