Teil eines Werkes 
Bd. 2, Teil 3 (1912) Die Kunstdenkmäler von Stadt und Dom Brandenburg / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz. Mit Einl. von Willy Spatz und Friedrich Solger
Entstehung
Seite
XXVIII
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XXVIII Stadt und Dom Brandenburg .

der ſächſiſchen Stadt Freiberg aufgingen. 1319 erkaufte die Neuſtadt, nachdem ihr bereits 1297 das Dorf Planow vom Markgrafen Otto übereignet worden war, den Kietz, den Krug Cracow und Stenow für 135 Mark Silber . Die Altſtadt, vielleicht ſchon ſeit 1308 im Beſitz des Wendenkietzes und des Beetzſees, erwarb 1326 die Plauenſche Heide(merica antique Plawe) und 10 Jahre darauf vom Domkapitel den Hof Görne. Späterhin folgten die Dörfer Schmölln , Prützke , Päweſin , Zudam und Radewege . 1396 und 1398 erhielten die Neuſtädter die Dorfſtätten Gröben und Görrisgräben, um eine Landwehr zu bauen. Auch unter den Zollern ging die Entwicklung in derſelben Richtung weiter, um ſo mehr, als die Städte den Anforderungen der Landesherren im Gegenſatz zu Berlin-Kölln nie entgegentraten; nur als es ſich um das altſtädtiſche Schulzenamt handelte, leiſtete man einigen Widerſtand. 1424 ſetzten ſich Bürger­meiſter, Ratmannen und Gemeinde der Neuſtadt für 200 Schock Groſchen in den Pfandbeſitz der dem Kurfürſten Friedrich zuſtehenden Einkünfte aus dem Zoll in den Städten ſelbſt und auf den Straßen Plaue und Pritzerbe bis zu Wuſtermark und von Brandenburg bis zum Werder. Vier Jahre darauf überließ Markgraf Johann dem Neuſtädter Rat 20 Schock jährlicher Zinshebungen aus den Mühlen. 1438 verkaufte Erzbiſchof Günther die wüſte Dorfſtätte Wendgräben an die Neuſtadt. 1446 wurden abermals Zoll, ferner auch die Urbede vom Landesherrn der Neuſtadt für 2089 rheiniſche Gulden zum Pfande geſetzt. 1459 verpfändete

Abb. XIX. Siegel des Erzbiſchofs Günther von Magdeburg an der Urkunde vom 9. Mai 1438 im Stadtarchiv(vgl. Riedel IX, 146). Umſchrift: S ANC I TVIS MAVRI[CIUS] GLORIOSVS.