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(Acta I, K. 60; vgl. Sehling, Evangeliſche Kirchenordnungen Deutſch lands , 3. Bd., 1908). Der Rat hatte von nun an die Pflicht, „weil das Pfarrhaus itztt etwas verfallen, es wider zu erbauen“. Dagegen verpflichtete ſich das Kapitel alljährlich zu Lieferungen von Getreide, Holz und Wein zum Unterhalte beider Pfarrer. Die kurfürſtlichen Viſitatoren Jacob Stratner, Generalſuperintendent, Buchholzer, Propſt zu Berlin , Joh. Weinlöben, Kanzler, und Andreas Stolp ſtellten eine Überſicht über die kirchlichen Anſtalten— 11 Kirchen, 4 Klöſter, 8 Hoſpitäler— auf(vgl. Schäffers„ReformationsHiſtorie der Stadt Brandenburg “, 1740, S. 76). Da ergab ſich unter anderem, daß in der Katharinen—kirche nicht weniger als 36 geiſtliche Lehen, zumeiſt wohl Altarſtiftungen, vorhanden waren. All deren Ein—
.!| künfte floſſen von nun an in einen Abb. XXVlIlI Siegel des Erzbiſchofs Albrecht von Mainz „gemeinen Kaſten“, deſſen Vor—
und Magdeburg an der Urk. vom 8. XII. 4527, im Dom⸗; archiv. Ümſcht. Albertus*r(Pe)tri ad vincla ko. ſteher, zwei aus dem Rate und manae] Eſcclesiae] P[res]b[yte]r Cardinal Archiſepis- drei aus den Gilden und der
copys] Mag vnti et Maigde Brinſceps] Elecſtor] Primas. Gemeinde, durch den Pfarrer„ſamt A”
( dem Rate geſetzt! werden ſollten; aus dieſem gemeinen Kaſten unter; | ſtützte man im Notfall auch die Hoſpitäler, wie aus dem Viſitationsabſchied von 1600 hervorgeht. Die Viſitatoren ermächtigten damals den altſtädtiſchen ; Rat, den Dominikanern, dieſem„Bettelvolk“, fo heißt es in dem Kopialbuch des ( Kanzlers Weinlöben,„ihre ärgerlichen und ungeſchickten Reden und Predigten“ zu . J unterſagen, verwandten ſich aber dafür, daß dem Fürſten „Herrn Matthias“, Biſchof . zu Brandenburg , den ja immer noch„Pfarrer, Kaplan, Schule und andere Geiſtliche als . ihren Ordinarius gebührlich erkennen“ ſollten, die Ausfuhr ſeines Roggens geſtattet 1 wurde. Unter dem Einfluſſe der Viſitatoren faßten die Kapitulare den Beſchluß, die Meſſe zu unterlaſſen und Weibsperſonen von ſich zu entfernen. Als der Propſt H Johann Meindorf ſich weigerte, dieſem Beſchluß beizutreten, mußte er, da der Kurz 1) Königl. Konſiſtorium zu Berlin , Altſtadt Brandenburg, Matrikel c, Nr. 1; vgl. Akten Rep. 47. B. 2, Geh. Staatsarchiv .— Der Zuſatz ad vincla weiſt auf eine der-Petrikirchen in Rom hin.