Teil eines Werkes 
Bd. 2, Teil 3 (1912) Die Kunstdenkmäler von Stadt und Dom Brandenburg / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz. Mit Einl. von Willy Spatz und Friedrich Solger
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Statiſtiſche Angaben. LI

und Anlagen 15 bezw. 28 ha, Acker, Wieſen und Rieſelfeld umfaſſen 589, Seen 1944 und Forſten 4525 ha; der Reſt von 4538 ha entfällt auf Privatbeſitz .

Die Einnahmen der Kämmerei beliefen ſich um 1720 auf etwa 24 700, um 1800 auf 36 100 Reichstaler. Heute hat der ſtädtiſche Etat als Nettoetat in Ein­nahme und Ausgabe nahezu 3!/2 Millionen Mark erreicht.

Der Eiſenbahnverkehr auf der Fernlinie Berlin -Magdeburg iſt ſehr lebhaft; täglich halten auf dem 1845 erbauten Bahnhof in der Neuſtädtiſchen Vorſtadt etwa 32 Perſonen-Züge. Der noch in Entwicklung begriffene Verkehr auf der Städtebahn kommt vornehmlich den nördlich und ſüdlich der Hauptlinie gelegenen kleineren Ortſchaften der Kreiſe Weſthavelland und Zauch-Velzig zugute, während die Kleinbahnen mehr dem Kreiſe Oſthavelland dienen. Die alte Landſtraße von Plaue her wird heute nicht mehr von der Stadt aus in nordweſtlicher, ſondern in genau weſtlicher Richtung auf Potsdam⸗Berlin zu benutzt und zwar vielfach von Kraftfahrzeugen. Acht Chauſſeen münden faſt ſtrahlenförmig in die Stadt ein.

Der Schiffsverkehr macht durch Zahl und Ladung der Schiffe Brandenburg zum wichtigſten Hafen der Mark.

1897 betrug die Zahl der Schiffe in der Richtung von der Elbe her 16387, zur Elbe hin 15 843, die beförderten Güter betrugen 2 152000 bezw. 892 000 Tonnen; 3 Jahre darauf lauteten die entſprechenden Zahlen ſchon 17 00 bezw. 17465 Schiffe und 2458 000 bezw. 1062 000 Tonnen. 1906 paſſierten außer 1447 Flößen insgeſamt 42964 Fahrzeuge mit über 5 Millionen Tonnen Ladung. Neue Entwicklungsmöglich­

keiten boten ſich durch die Anlage des nördlich um die Stadt herumführenden, 1910 vollendeten Silokanals. Der Durchgangsverkehr hat ſich ſeitdem von der Zugbrücke zwiſchen Alt- und Neuſtadt zu dem Hafen an dem neuen Kanal hingezogen, in deſſen Umgebung die Stadt Landankäufe gemacht und Straßen hat abſtecken laſſen.

b, Do m.

1860 zählte die Landgemeinde 763, der Gutsbezirk 166 Einwohner, für 1905 beliefen ſich die entſprechenden Zahlen auf 210 bezw. 817, für 1910 auf 218 bezw. 851.

1860 umfaßten die Gehöfte, das Gartenland und die Wieſen des Dorfes 20+ 25+ 176 Morgen, des Gutsbezirks rund 44 Morgen; im Jahre 1909 find am Marienberg 12 Morgen des Gutsbezirks an die Stadt abgetreten worden, von den verbleibenden 32 Morgen befinden ſich etwa 11 Morgen im Beſitz des Dom­ſtifts als Hofſtellen oder Gärten.

Jetzige Mitglieder des Kapitels ſind: Dechant Graf zu Eulenburg, Senior Feldmarſchall v. Hahnke, Ehrendomherr D. Faber, Rittergutsbeſitzer v. Stülpnagel, Generalſuperintendent Koehler, Gymnaſialdirektor Dr. Kehr, Generaloberſt v. Schlieffen, Fürſt Bülow , Admiral v. Knorr , Hauptritterſchafts-Direktor v. Buch, D. Dryander, Generaloberſt v. Bock und Polach und General der Kavallerie v. Maſſow.

Literatur:

Behre, Geſchichte der Statiſtik in Brandenburg⸗Preußen, 1905; Bratring, Beſchreibung der Mark (1805); Berghaus, Landbuch der Mark(1854); Boeckh, Statiſtik des Regierungsbezirks Potsdam(1861; Tſchirch, 21. 25. Jahresber. des Hiſt. Vereins, S. 106 f die die neueſte Zeit betreffenden Daten ver­danke ich Herrn Stadtkämmerer Hirſchfeld und Herrn Domſekretär Flöter.