Abb. XXXVIL. Wandmalerei in der Katharinenkirche(St. Katharina und St. Amalberga). (nach einer Aufnahme des Architekten Blaue).
Bei der Betrachtung der Tafelmalerei müſſen wir von denz. T. ja hervorragenden, aber doch erſt ſpät hierher verſchlagenen Gemälden der Wredowſchen Kunſtſammlung abſehen. Die weitaus größte Zahl der Werke dieſer Gattung iſt in den Altären und Epitaphien namentlich des Domes und der Gotthardtkirche erhalten. Neben vielem Unbedeutenden findet ſich darunter doch auch eine Anzahl beachtenswerter ſigürlicher Darſtellungen faſt ausſchließlich religiöſen Inhalts, die zu einer Erläuterung der Tafelmalerei vom letzten Drittel des 14. Jahrhunderts bis ins 18. Jahrhundert einiges brauchbare Material beitragen.
Bezüglich der Entwicklung des Altaraufbaues im frühen Mittelalter iſt zum Verſtändnis der höchſt eigenartigen Anordnung des früheren Hauptaltars im Dome folgendes zu bemerken. Er zeigt den Flügelſchrein noch in einem Vorſtadium, noch abhängig von der älteren Auffaſſung des Reliquienaltars. Die frühere rein architektoniſche Geſtaltung der Reliquienaltäre von der Form, wie wir ſie z. B. noch in dem ſchönen Altaraufbau der Eliſabethkirche zu Marburg finden, leidet an einer gewiſſen Leere und konnte, ſelbſt wenn ſeine Gehäuſe mit Neliquienbehältern gefüllt wurden, den religiöſen Sinn ſo wenig wie den künſtleriſchen dauernd befriedigen. Alles drängte vielmehr dahin, der Welt von hohen Gedanken