Topographie. I. Abbildungen und Pläne.
Die Darſtellungen der Stadt oder einzelner Teile ihrer dreigliedrigen Gruppe reichen nur bis ins 16. Jahrhundert zurück. Während andere Städtebilder dieſer Zeit gewöhnlich in Geſtalt von Vogelperſpektiven oder langgedehnten„Proſpekten“ erſcheinen, begegnen uns hier gleich am Anfang der Reihe einige durchaus maleriſch aufgefaßte Teilanſichten, die uns engumgrenzte Stücke aus dem nordweſtlichen Gebiete der Altſtadt in farbiger Darſtellung vorführen.
Die älteſte von ihnen iſt in der Originalhandſchrift der Chronik des Bach. Garcäus von 1582 in der fürſtlichen Bibliothek zu Wernigerode enthalten. Es iſt ein in Waſſerfarben gemaltes Bild, dem offenbar eine unmittelbare Aufnahme nach der Natur zugrunde liegt. Ihr Standpunkt läßt ſich annähernd an einem der weſtlichen Fenſter des Gotthardtturmes beſtimmen. Das Bild enthält zunächſt im Hintergrunde eine Überſicht der Marienkirche und der benachbarten Kloſtergebäude, ſodann weiter vorn die Mauer⸗ bezw. Tortürme des nordweſtlichen Teiles der Stadtbefeſtigung und im Vordergrunde die an der Weſtecke des Kirchplatzes von St. Gott hardt ſtehenden Gebäude in annähernd richtiger Wiedergabe. Kopien des Bildes ſind auch in andere Garcäushandſchriften übergegangen(vgl. darüber Tſchirſch im 26.—27. Jahresberichte des Hiſt. Ver. zu B., S. 90— 95).
Auch das zweite Bild ſtellt den Marienberg und Teile jener Tortürme dar, aber in entgegengeſetzter Richtung aufgenommen und daher mit Einſchluß der Gotthardtkirche. Es bildet den Hintergrund des Trebawſchen Epitaphbildes von 1586 in St. Gotthardt . Ein Ausſchnitt davon unter Ausſchluß der Marienkirche iſt in Abb. 1 wiedergegeben.
Ebenfalls noch dem 16. Jahrhundert, vermutlich der Zeit zwiſchen 1585 und 1592, gehört ein im Rathauſe der Neuſtadt befindliches ſtark nachgedunkeltes Slge