Lage im Bruch,
kommt dem Hedemannfchen gegenüber wenig in Betracht. Bezeichnend für ſeine Darſtellungsweiſe iſt die roſettenförmige Signatur der Gärten(abgebildet in Gurlitt, Hiſt. Städtebilder, Ser. l, Heft 3, S. 23).
Der kleine Kuhlmeierſche Plan der Stadt nebſt Umgebung von 1767 im Stadt. archiv beruht anſcheinend auf den Hedemannſchen Arbeiten und bietet ſchon des kleinen Maßſtabs wegen nichts Neues von Bedeutung. |
Ein von G. Schulze im Jahre 1782 aufgenommenes Kärtchen im Städtiſchen Archiv zeigt uns die Stadtmauer und die doppelten Gräben mit den Bleichplätzen und Tuchmacherrahmen auf der Strecke vom Neuen Tor bis zur Waſſerpforte in größerem Maßſtabe und aller wünſchenswerten Ausführlichkeit.
Der vom Regierungskondukteur Schneider im Jahre 1824 aufgenommene „Situationsplan“ gibt eine deutliche Vorſtellung von der Bebauung der damals noch jungen Vorſtadt Venedig .
In die Zeit um 1830 fällt die in der Feſtnummer des Brandenb.— Anzeigers (1909) wiedergegebene und irrtümlich auf 1809 geſetzte Stadtanſicht.
Ein Slgemälde, das dem Magiſtrat im Jahre 1898 von Berlin zuging und die Stadt gegen das Jahr 1850 vom Marienberge aus darſtellt, ebenſo wie einige Stiche und Lithographien haben für die hier geltende Betrachtung nicht den Wert wie der in Abb. 265 od. Taf. 75 wiedergegebene Plan aus dem Heffterſchen Wegweiſer durch Brandenburg . Er gibt eine klare Überſicht über die Geſamtſtadt einſchließlich des Domes und zeigt, daß ihr Umfang bis gegen die Mitte des 19. Jahrhunderts die alten Befeſtigungen eigentlich nur zwiſchen beiden Städten überſchritten hat. Die Legende des Planes iſt überdies nützlich für unſere Kenntnis der Straßennamen.
II. Geſchichtliche Ortsbeſchreibung. A. Dom.
Der Beetzſee , welcher fein langes Becken von Norden her bis gegen Branden burg ſtreckt und hier ſeine Waſſer mit denen der Havel vereinigt, ſchließt mit dieſer einen zungenförmigen Streifen Landes ein, der erſt durch den Rückgang des Sees allmählich breiter geworden iſt und von der in mehrere Arme aufgelöſten Havel durchbrochen wird. Zwiſchen den beiden ſüdlichen von ihnen liegt mitten im Überſchwemmungsgebiet von See und Havel eine flache Inſel, deren feſtgründiger mittlerer Teil von wäſſrigen Wieſen umgeben if. Auf ihr hatte ſich im Schutze all dieſer breiten Waſſerflächen wohl ſchon in Urzeiten eine Fiſcheranſiedlung gebildet. Hier ſind jedenfalls die erſten Anfänge Brandenburgs zu ſuchen.
Weſtlich davon erhob ſich gegenüber am rechten Havelufer ein Hügel, der den Namen Harlunger Berg führte und deſſen Nähe für die Siedlung gewiß nicht ohne Bedeutung war. Ob auf ſeiner Höhe ſchon die heidniſchen Germanen ihren Göttern geopfert hatten— wer kann es ſagen? In der zweiten Hälfte des erſten Jahrtauſends aber hatten die Wenden hier dem Triglav ein Heiligtum geweiht. Schon damals mußte jener Ort auf der Inſel, der bereits im 10. Jahrhundert Sitz eines Wenden: