Teil eines Werkes 
Bd. 2, Teil 3 (1912) Die Kunstdenkmäler von Stadt und Dom Brandenburg / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz. Mit Einl. von Willy Spatz und Friedrich Solger
Entstehung
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St. Gotthardtkirche . 15

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Abb. 7. St. Gotthardtkirche . Inſchrift am oberen Rande der Taufe.

*. 95cm

nichts Näheres über die nur mit Vornamen benannte Perſönlichkeit, für die der In­ſchrift nach durch die Stiftung der Taufe eine Memorie, d. h. die regelmäßige Gedächtnisfeier an ihrem Todestage erwirkt worden iſt. Am Fuße der Taufe findet ſich noch auf der einen Seite das Spiegelbild eines reich verzierten A(Abb. 8). Ihm ſollte vermutlich gegenüber ein Q wentſprechen, das aber wohl beim Einkratzen in den Gußmantel verunglückte; ein rankenartiger Teil, der

zum Guß kam, wurde ſpäter abgefeilt. Der in Form eines

hohen ſchlanken Baldachins geſtaltete Deckel aus Holz, wohl

von jeher nur beſtimmt, frei über der Taufe zu ſchweben, iſt

ein prächtiges, äußerſt formenreiches und als architektoniſcher

Aufbau in drei Stockwerken lebendig gegliedertes Werk der

Spätrenaiſſance, das laut Inſchrift ein Schmiedemeiſter Urban

Schmid i. J. 1623 geſtiftet hat. Erſt 1906 wurde es wieder

aus der nördlichen Turmkammer, wo es vordem in ver

wüſtetem Zuſtande lag, hervorgeholt, inſtandgeſetzt und ſeiner

einſtigen Beſtimmung zurückgegeben. Wegen der zum Bal­

dachin oder einem beſonderem Taufdeckel gehörigen Gruppe

einer Taufe im Jordan ſiehe unter Holzfiguren.

St. Gotthardtkirche .

Kelche. Ein kleiner ſpätgotiſcher Kelch von 16,5 em l Höhe aus vergoldetem Silber mit ſechsteiligem Fuß hat einen Der J ute Knauf mit durchbrochenen Fiſchblaſen und viereckigen Zapfen.(nach Bergau, S. 247), Am Halſe ſteht in einzelnen Buchſtaben: Maria. Kelch von 22 em Höhe aus vergoldetem Silber, geſtiftet von Chriſt. Strahle. Am ſechsteiligen Fuße eine kleine eingravierte Kreuzigungsgruppe als Signakulum. An den Zapfen des Knaufes ſteht in Spätrenaiſſance⸗-Buchſtaben: JHESUS. Kelch von 22 em Höhe aus vergoldetem Silber. Am Knauf und am ſechsteiligen Fuße ſind Silbermünzen eingelaſſen, die bis 1708 herabgehen. Kelch von 23,5 em Höhe aus Silber mit rundem Fuß und einfachem rippenartigem Schmuck; datiert 1703.