Teil eines Werkes 
Bd. 2, Teil 3 (1912) Die Kunstdenkmäler von Stadt und Dom Brandenburg / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz. Mit Einl. von Willy Spatz und Friedrich Solger
Entstehung
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Jakobskapelle.

Die Jakobskapelle vor dem Steintore gehörte dem gleichnamigen Hoſpitale zu. Sie wird 1349 urkundlich erwähnt(Riedel, Codex IX, 44), über die Zeit ihrer Entſtehung iſt nichts überliefert.

Erſte Bauzeit. Der kleine rechteckige, mit einem Satteldach zwiſchen ſteilen Giebeln bedeckte und mit Strebepfeilern beſetzte Bau (Abb. 21 und 22) hatte urſprünglich keinen Turm, vielleicht ſelbſt keinen Dach­reiter. Nach Wernicke (in Bergau, S. 252) ſoll das Kirchlein Kreuz­gewölbe gehabt haben; doch ſind hiervon nicht nur keine Reſte oder Spuren vor handen, ſondern gegen die Kreuzgewölbe ſprechen ſo­gar die niedrigen und wohl zu beachten! ganz fenſterloſen Längsmauern; vor Allem aber die Drei: teilung der Südwand durch die früher vorhandenen, jetzt freilich vermauerten und nur noch in Spuren ſicht­baren breiten Wandniſchen, die Adler(Backſteinbau, Taf. 8) noch gezeichnet hat. Abb. 22. Jakobskapelle. Grundriß, Schnitt, Oſtgiebel und Turmfenſter. Hätte die Kapelle Kreuz­gewölbe gehabt, ſo konnten dieſe nach Maßgabe der Strebepfeiler nur in zwei Jochen auftreten. Dann würde aber, ſelbſt wenn die Rippen auf Konſolen aufgeſetzt hätten, der mittlere Gewölbeanfang mitten in die Wandblende gefallen fein(Abb. 22, Grundriß).