begonnen fein. Adler ſetzte ihren Beginn früher um 1170, im ſpäteren Nachtrage ſeines Werkes aber um 1150*), während ihn Stiehl in den Anfang des 13. Jahrh. verlegt. Schierer(in den Jahresb. d. Hiſt. Ver. zu B., 1908) übergeht die Datierung der von ihm wiederhergeſtellten Kirche mit Schweigen; in ſeinem durch den Bericht über den vorgefundenen Zuſtand der Verbauung und die vorgenommenen Abänderungen wertvollen Vortrag(a. a. O., S. 39 f) nimmt er an, daß zunächſt nur der Hauptchor ohne die Seitenapſiden erbaut worden ſei. Als Begründung dafür gilt ihm lediglich„die winklige Lage der Prieſtertür“ bzw. der Umſtand,„daß ihre äußere Umrahmung auf der weſtlichen Seite vom Mauerwerk der ſüdlichen Apſis halb verdeckt wird“. Dieſe„Umrahmung“ beſteht in der damals üblichen flachen Mauerverſtärkung um die Tür; ihr Zuſammenſchnitt mit der Seitenſchiffapſis iſt nach den Schönheitsbegriffen des Mittelalters völlig belanglos. Übrigens iſt die Tür gerade wegen der Apſis aus der Mitte des Chorgewölbejoches auf die Seite geſchoben, Tür und Apſis ſind alſo gleichzeitig, zumal beiden Bauteilen das kleinſte Format des Bauwerks gemeinſam iſt.— Der Hergang der Entſtehung war vielmehr wahrſcheinlich der, daß die ganze Kirche einheitlich angelegt, der Chor und die Apſiden abſatzweiſe hochgeführt und mit verlorenem Dach verſehen wurden, während auf den unteren Schichten des Langhauſes vorläufig ein Holzbau als Schutz für die Laien errichtet wurde. So konnte die Kirche als einſtweilen fertiggeſtellt gelten.
Dritte Bauzeit. Als man, der obigen Annahme entſprechend, das hölzerne Langhaus in ein ſteinernes umbaute, was nach den Stilformen erſt nach 1200 geſchah, hielt man ſich zwar durch den ſchon vorhandenen Fuß der Außenmauern an den früher geplanten Grundriß gebunden, im übrigen aber hatte, wie oben bereits erwähnt worden, das architektoniſche Empfinden für den Maßſtab und den Charakter der Einzelformen ſich weſentlich geändert. Die halbrunden Liſenen, die nach der erſten Anlage auch an den Seitenſchiffen auftreten ſollten, führte man nicht weiter hoch. Die Arkadenpfeiler erhielten anders profilierte Sockel.“)
Die Arkadenbögen ſchwanken zwiſchen runder und ſpitzer Form. Sie ſind auf der Nordſeite mit einer Läuferſchicht umrahmt(Abb. 5, Längenſchnitt), auf der ſüdlichen aber nicht. Die Bogenleibungen und die Wandfläche über den Arkaden waren geputzt, die Architektur ſelbſt war putzfrei. Die Portale waren in viereckigen Mauerverſtärkungen angelegt worden. Die an ihren Gewändekanten begonnenen Rundſtäbe wurden ſehr bald wieder
) In ſeiner unter dem Titel„Zur Kunſtgeſchichte“ erſchienenen Sammlung von Vorträgen, Abhandlungen und Feſtreden, S. 83 u. 96, verſucht Adler die verſchiedenen Bauzeiten und deren Spuren an der Kirche durch eine teilweiſe Zerſtörung zu erklären, welche fie im Jahre 1156 beim Einfalle des Jaczo von Köpenick erlitten habe und glaubt fie mit aus dieſem Grunde ſchon um 1150 anſetzen zu ſollen. Indeſſen würde ſie dann, ſelbſt bei ruinenhaftem Zuſtande, in der Urk. von 1166 ohne Zweifel mit angeführt ſein. Aus dem Hinweis der Urkunde auf künftig noch in der Parduiner Parochie zu erbauende Kirchen kann höchſtens auf die Abſicht geſchloſſen werden, ſie demnächſt zu errichten.
) O. Stiehl(Der Backſteinbau romaniſcher Zeit, S. 72) berichtet von mächtigen Tonſtücken, „welche... die Kämpfergeſimſe der Pfeiler bilden“ und„bei einer Höhe von 18 em bis zu einer Lange von 106 em“ gehen. Solche Stücke find indeſſen nicht vorhanden, vielmehr überſchreiten die Steine der Kämpfer nicht die gewöhnlichen Backſteinmaße.