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des Vignoles, der von 1706 bis 1712 in Brandenburg weilte und 1744 in Berlin ſtarb, während ſeines Brandenburger Aufenthaltes anfertigte(Jahres ber. d. Hiſt. Ver. zu B., 1894, S. IX). Nach dieſen Aufnahmezeichnungen veröffentlichte i. J. 1752 der Rektor der Ritterakademie Chr. Heinß im Programm dieſer Anſtalt die Kupferſtiche des Grundriſſes im Maßſtab 1: 500(Abb. 78) und eines„Proſpectes“ der Kirche von der Südſeite(Abb. 79) nebſt einem Texte, der zwar weit mehr bietet als die älteren Chroniſten, aber trotz ſeiner weit ausgreifenden Länge noch manchen Wunſch nach genauer Beſchreibung der Einzelheiten unerfüllt läßt. Außer den Kupferplatten zu den beiden angeführten Stichen beſitzt die Bibliothek der vereinigten Städtiſchen Gymnaſien noch 3 weitere Platten, die nebſt jenen für eine von Heinß beabſichtigte Veröffentlichung über die Kirche beſtimmt waren und demgemäß mit römiſchen Zahlen als Taf. I bis V bezeichnet find. Taf. I gibt einen Plan der Stadt, in dem das Bau— werk im Gegenſatz zu allen ſpäteren Plänen noch verzeichnet iſt. Zu dem auf Taf. Il aus dem Programm von 1752 wiederholten Grundriß nebſt„Proſpect“ fügt Taf. Ill noch den höchſt wichtigen Längenſchnitt(Abb. 77) hinzu. Die Tafeln IV u. V bringen noch zwei mit der Kirche in Beziehung ſtehende Gegenſtände, den Schwanenorden und ein Triglafbild.
Wie auf dem„Proſpect“ und dem Längenſchnitt nach A. des Vignoles iſt die Kirche auch in zwei Modellen aus Holz und Pappe, von denen ſich das eine(Taf. 31) im Antiquarium des Doms, das andere in der Sammlung des Hiſt. Vereins zu B. befindet,) ohne Dächer dargeſtellt. Inſofern treten noch einige Abbildungen der Kirche auf Stadtanſichten ergänzend hinzu; unter ihnen beſonders die älteſte Abbildung der Altſtadt von 1582 aus Garcaeus(Abb. 83) und das Temperagemälde des Th. Heren v. Emden am Epitaph des Hans Trebaw von 1586 in der Gotthardt— kirche. Leider hat gerade der hier in Betracht kommende Teil des Bildes, wie es ſcheint durch übertriebenes Waſchen, ſehr an Deutlichkeit verloren. Andre bildliche Darſtellungen, die noch vorhanden ſind, bieten entweder nichts weſentliches oder ſind ſpätere Arbeiten ohne Originalwert. Von ihnen mögen nur die folgenden noch er— wähnt werden: Das Slgemälde im Rathaus mit der Anſicht der Stadt um 1590; die Marienkirche erfcheint darauf bereits mit zerſtörten Turmſpitzen, doch läßt die Darſtellung in bezug auf Genauigkeit zu wünſchen übrig. Das Slgemälde im Dechaneigebäude des Domes aus dem Anfang des 17. Jahrh. gilt als Kopie des vorigen. Eine Zeichnung der Marienkirche nebſt Grundriß im Paulikloſter(ſiehe die Wiedergabe in Schillmann, Geſch. d. Stadt B., S. 140) iſt 1740, alſo 18 Jahre nach dem Abbruch der Kirche angefertigt. Von einigen Zeichnungen ungleichen Wertes in der Bibliothek des Gymnaſiums iſt wenigſtens der Grundriß erwähnenswert. Eine Zeichnung der Kirche wurde noch 1827 auf Grund des Heinßſchen Programms von dem Steindrucker Wagner herausgegeben.
Gegenüber den Zeichnungen in den Heinßſchen Schriften bietet die geſamte Literatur nur einen recht kärglichen Gewinn an Tatſächlichem.