mehr und mehr eindringende Rokoko zeigt ſich in der zierlicher werdenden Schlagleiſte, dem zarten geſchweiften Sproſſenwerk der Oberlichter(Abb. 131, 150, 151) und ſchließlich in den fein geriffelten Füllungen(Abb. 150 und 154).
Der Umſchlag von den geſchmeidigen weichen zu den ſtarren eckigen Formen, den der Anfang des 19. Jahrh. bringt, tritt mit voller Entſchiedenheit an der Haustür Altſtädter Mühltorſtraße 8s(Abb. 152) auf, einem der wenigen geſchmackvollen Beiſpiele des anderwärts erheblich beſſer als gerade in Brandenburg ver: tretenen Stils, der in unſtetem Charakter ſtellenweiſe dazu neigt, ſich mit den jungen Trieben der aufſprießenden Romantik zu ſchmücken(Abb. 137).
Eine Sonderſtellung nimmt die vornehme Architektur des Hauſes Neuſtädter Markt 7 auch in bezug auf die Tür ein(Abb. 140), die dem Ganzen prächtig angepaßt in den Mäanderformen an den Ecken der Füllungen auch ihrerſeits den be— ginnenden Einfluß des Empire verrät.
Das Haus Wollenweberſtraße 62 iſt bemerkenswert wegen der vier älteren Zunftabzeichen(Abb. 153) an ſchmiedeeiſernen Armen aus dem 18. Jahrhundert. Sie rühren von den Gilden der Zimmerleute, Schloſſer, Schuſter und Tuchmacher her.